– Flucht aus der Ukraine

„Ich gehe meinen Weg“

Jeden Tag verlieren Menschen in der Ukraine durch den Krieg alles – ihre Heimat, ihre Sicherheit, ihr bisheriges Leben. Doch manche geben nicht auf, sondern bauen sich eine neue Zukunft auf. Eine dieser Geschichten ist die von Iryna aus Cherson. Mit Unter­stützung des JRS Rumänien überwand sie ihre posttraumatische Belastungsstörung und hilft jetzt anderen.

Cherson wurde schon in den ersten Tagen der russischen Invasion besetzt. Iryna blieb zunächst, entschloss sich jedoch im November 2022 zur Flucht, als die Stadt drei Tage lang von jeglicher Kommunikation abgeschnitten war und Menschen verschleppt wurden. „Auf einmal wurde mir klar, dass, niemand erfahren würde, wenn mir etwas passiert.“

Die Flucht führte sie durch 42 russische Kontrollpunkte. Angst und Ungewissheit begleiteten jeden Schritt. In Rumänien angekommen, erfuhr sie, dass ihre Heimatstadt befreit worden war, aber weiter unter Beschuss stand.

Ein Neuanfang

Nach der Flucht half ihr der Jesuiten-Flücht­lings­dienst (JRS), Anschluss zu finden.: „Ich wollte unbedingt ’meine Menschen’ finden, weil ich mich unendlich einsam fühlte. Mein Leben schien auf Pause zu stehen."

Dann begann sie wieder zu leben: Pilates, Yoga, Workshops, kulturelle Veranstaltungen. „Ich erinnerte mich daran, wovon ich vor dem Krieg geträumt hatte, was mich inspiriert hatte.“ Schon immer waren Kunst und Psychologie ihre Leidenschaften. Eine Kunsttherapie half ihr schließlich, ihren Weg zu finden. Sie begann ein Fernstudium, absolvierte Kurse und erhielt Zertifizierungen. Heute unterstützt sie selbst Kinder und Erwachsene, die Krieg und Flucht durchlebt haben.

Hoffnung weitergeben

„Ich weiß, was eine posttraumatische Belastungsstörung ist – ich habe es selbst erlebt. Doch dank meiner eigenen Anstrengungen und der Unter­stützung durch den JRS konnte ich die Leere überwinden. Jetzt kann ich anderen helfen.“ Iryna bleibt nicht stehen. „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Aber eines weiß ich sicher: Ich gehe meinen Weg und ich will nicht aufhören zu gehen.“

Nach der Flucht: Ankommen, Fuß fassen

Selbst wenn der Krieg in der Ukraine enden sollte, können viele Geflüchtete nicht in ihre zerbombten Heimatorte zurückkehren. Nach den Nothilfe-Maßnahmen der ersten Kriegsmonate unterstützen wir unsere Partnerorganisationen in Osteuropa jetzt bei der Integration der Vetriebenen in den Aufnahmeländern. Es geht um Wohnraum, Jobs und Sprachkurse

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