– Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS)

Flucht ist kein Verbrechen

Der von der Trump-Administration verhängte Stopp der US-Auslandshilfe hat gravierende Auswirkungen auf humanitäre Programme weltweit. Betroffen sind auch Hilfsprojekte des Jesuit Refugee Service (JRS) in neun Ländern und damit das Schicksal von über 100.000 Geflüchteten.

Seit 45 Jahren steht der JRS Geflüchteten weltweit zur Seite, engagiert sich in 58 Ländern für Schutz, Bildung und Integration vertriebener Menschen. Mit Hilfe unserer Spenderinnen und Spendern unterstützt jesuitenweltweit als Partnerorganisation diese wichtige Arbeit.

Am Freitag, dem 24. Januar, ordnete die Trump-Regierung einen Stopp aller Auslandshilfen an. Diese Maßnahme bedeutete für viele NGOs auch einen sofortigen Arbeitsstopp, da die Finanzierung selbst grundlegender Betriebsausgaben, wie Verwaltungskosten und Personalgehälter nicht mehr gewährleistet war.

Trotz der durch US-Außenminister Marco Rubio angekündigten Ausnahmeregelungen warnt der JRS eindringlich vor den Folgen des neuen Kurses in der US-Entwicklungspolitik: „Diese beispiellose Entscheidung hat weltweit weitreichende Folgen, da überlebenswichtige Programme für einige der verwundbarsten und am meisten gefährdeten Gemeinschaften in große Unsicherheit gestürzt wurden.“

Zugang zu überlebenswichtigen Dienstleistungen in Gefahr

Der JRS unterstützt derzeit mit Mitteln des Bureau for Population, Refugees, and Migration (BPRM) des US-Außenministeriums lebensrettende Programme für Geflüchtete in neun Ländern. Es handelt sich dabei um einige der weltweit am stärksten gefährdeten und marginalisierten Menschen. Die vom BPRM finanzierten globalen JRS-Projekte für das Haushaltsjahr 2025 belaufen sich auf über 18 Millionen US-Dollar für essenzielle, lebenswichtige Programme im Tschad, in Kolumbien, Äthiopien, Indien, Irak, Südafrika, Südsudan, Thailand und Uganda.

Durch diese Programme bieten der JRS und seine Partnerorganisationen unter anderem medizinische Versorgung, Krankentransporte, finanzielle Soforthilfe, psychiatrische Betreuung, Nahrungsmittelhilfe, Pflege und Unter­stützung für chronisch und unheilbar Kranke, Physiotherapie für Schwerbehinderte, existenzsichernde Lehrerstellen in Flüchtlingslagern, Zugang zu Bildung sowie psychosoziale Unter­stützung für marginalisierte Gemeinschaften und Betreuung für Waisenkinder und unbegleitete Minderjährige.

Nach Schätzungen des JRS könnte dieser erzwungene „Arbeitsstopp“ über 100.000 Personen schwer treffen – „Menschen, die bereits so viel verloren haben und am Rande der Gesellschaft leben“, betonen die JRS-Verantwortlichen in ihrer Stellungnahme und warnen: „In den kommenden drei Monaten könnten sie keinen Zugang zu überlebenswichtigen Dienstleistungen erhalten.“

Obwohl der JRS die Nachricht über die erweiterten Ausnahmen für humanitäre Hilfe durch Außenminister Rubio begrüßt, bleibt die Zukunft der Programme ungewiss: „Wir warten auf Informationen des BPRM darüber, welche unserer Aktivitäten von den Ausnahmen profitieren und welche nach der Überprüfung fortgeführt werden können.“

Michael Schöpf SJ, Internationaler Direktor des JRS betont: „Wir werden weiterhin in Solidarität mit unseren vertriebenen Brüdern und Schwestern stehen. Gemeinsam mit unserem unglaublich engagierten Team auf der ganzen Welt werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um die betroffenen Programme aufrechtzuerhalten.“

 Denn Flucht ist kein Verbrechen – sondern ein Ruf nach Mitmenschlichkeit.

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