DVD: Missionare im Gespräch
Eine Filmporträtreihe der Jesuitenmission
Warum wird jemand Missionar? Was bedeutet es, fern der Heimat in einer fremden Kultur den Glauben zu verkünden? In unserer Filmporträtreihe erzählen deutsche Jesuiten von ihren Beweggründungen und ihrem Missionsverständnis.
Sie sind und waren Brückenbauer. Die meisten der heute noch 37 deutschen Jesuitenmissionare in Indien, Indonesien, Japan und Simbabwe sind weit über 70 Jahre und können auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Meist haben sie mehr als ihr halbes Leben in den Missionsgebieten verbracht, um ihren Dienst am Glauben mit ganz persönlicher Gestaltungskraft auszufüllen. Sie haben vieles miterlebt: den Wandel im Missionsverständnis, den Aufbau lokaler Kirchen, demokratische Aufbrüche, unterdrückende Diktaturen, Armut, Zerstörung, Hoffnung, Enttäuschung, gesellschaftlichen Wandel. In unserer Filmreihe laden wir Sie ein, die Missionare vielleicht mit neuen Augen zu sehen und ihren teilweise sehr persönlichen Erzählungen von Erlebnissen in der Mission zu lauschen. Ihnen zuzuhören, ist faszinierend.
Der Filmemacher und Fotograf Dr. Christian Ender hat die deutschen Missionare zwischen Frühjahr 2013 und Sommer 2015 an ihren jeweiligen Wirkungsorten interviewt und die Filme im Anschluss mit Archivmaterial bebildert. Daraus entstand unsere Filmporträtreihe. Auf drei DVDs berichten die deutschen Missionare von ihrem Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit. Im 28-seitigen Beiheft wird jeder von ihnen kurz vorgestellt.
Wir schicken Ihnen die DVD gerne zu und freuen uns über eine Spende.
Bestellungen bitte an unser Sekretariat per Telefon unter (0911) 2346-160 oder per E-Mail an info@jesuitenweltweit.de
Alternativ können Sie die DVD auch direkt hier über die INIGO Medien GmbH erwerben:
43 Filme | Gesamtlauflänge: 710 Minuten | © 2016 Jesuitenmission & Dr. Christian Ender
Alle Filme sind hier online verfügbar.
Direkt zu den Missionare in Indien, Indonesien, Japan, Simbabwe.
Film zur Einführung: Von Ignatius zur Mission
Mission bedeutet zu geben und zu nehmen, so der Generalobere der Jesuiten zum Missionsverständnis des Ordens. Die Gesellschaft Jesu hat sich seit ihrer Gründung durch Ignatius von Loyola im 16. Jahrhundert immer als ein Missionsorden verstanden. Einführend in die Filmporträts werden die Lebensstationen des Ordensgründers und die Motivation seiner Ordensmitglieder zur Mission beleuchtet.
Missionare in Indien
Im Gespräch mit P. Matthias Altrichter SJ
P. Matthias Altrichter SJ ist bis heute vom Schicksal der Menschen am Rande der Gesellschaft ergriffen. Eine Ausstellung über "Mission" brachte ihn dazu, in die Gesellschaft Jesu einzutreten und als Missionar nach Indien zu gehen. Voller Begeisterung fuhr er 1965 mit dem Schiff nach Asien. Er erinnert sich noch an seinen ersten Abend in Indien, an dem er bei einem Abendspaziergang einen Obdachlosen auf der Straße hat schlafen sehen. Auch heute noch bedeutet für ihn Mission Solidarität mit den Menschen am Rande der Gesellschaft, mit den Ärmsten der Armen. Für ihn war und ist Spiritualität zentral in seinem Leben, egal ob in Kontemplation, in der Ausbildung von Jungpriestern oder in der Zusammenarbeit mit Laien. In seinem Gespräch gibt P. Altrichter Einblicke in seine Vorstellung von Mission und den Aufgaben der Missionare.
Im Gespräch mit P. Christian Troll SJ
P. Christian Troll SJ widmet sein Leben dem christlich-muslimischen Dialog. Interesse am Islam hatte er schon, bevor er in den Jesuitenorden eintrat. Während seiner Ausbildung zum Diözesanpriester verbrachte er zwei Jahre im Libanon auf einer Sprachschule der Jesuiten, um Arabisch zu lernen. Danach fasste er den Entschluss, in den Orden einzutreten. Heute ist P. Troll einer der gefragten Experten für den Dialog zwischen Christentum und Islam. Er lehrte und forschte in seiner Laufbahn in verschiendenen Ländern wie Indien, Italien, Deutschland, Pakistan und der Türkei. Interesse an der Religion des anderen und Wissen darüber sind für P. Troll die Basis für interreligiösen Dialog. Ein Angebot hierfür ist seine Internetseite "Muslime fragen – Christen antworten".
Missionare in Indonesien
Im Gespräch mit P. Wolfgang Bock SJ
Wolfgang Bock SJ ist in Berlin geboren, nach dem Tod des Vaters jedoch in Stuttgart aufgewachsen. Er erzählt, wie er mit 20 Jahren schon im berufstehend den Ruf Gottes gehört hatte und so ins Spätberufenenseminar eintrat. Nach Indonesien kam P. Bock direkt nach den Aufständen von 1965 gemeinsam mit P. Karl Albrecht. Ihr Weg führte sie über Indien, Sri Lanka und Singapur, bis sie endlich an ihrem Ziel ankamen. P. Bock berichtet von den Arbeitsbereichen, in denen er in den letzten Jahrzehnten tätig war: Pfarrarbeit, Exerzitien, Studentenpfarrer und später als Schriftsteller. Warum sich seiner Meinung nach die Missionsarbeit gelohnt hat und Früchte getragen hat, verrät er am Ende seines Rückblicks.
Im Gespräch mit P. Adolf Heuken SJ
Adolf Heuken SJ wuchs in der Nähe von Münster auf und fasste schon im Gymnasium den Entschluss Priester zu werden. Da er sich für die Mission interessierte, entschied er sich für den Jesuitenorden. Schon vor der Ausreise nach Indonesien veröffentlichte P. Heuken Schriften. Nach dem Erlernen der indonesischen Sprache setzte er diese Tätigkeit bis heute fort. Über die Jahre gründete er einen eigenen Verlag, der Literatur für gebildete und anspruchsvolle Leser aus dem katholischen Umfeld veröffentlicht. Für P. Heuken ist der Kontakt zu den Menschen essentiell für das Schreiben, da er nur so für sein Publikum schreiben kann. Mittlerweile zählt er zu den Experten zur Geschichte Jakartas und brachte auch historische und kulturgeschichtliche Werke hervor, ebenso wie das erste Deutsch-Indonesische Lexikon im Auftrag von Langenscheidt. Er spricht den Wandel des Verlagswesens in den vergangenen Jahrzehnten an und berichtet, wie er auf die neuen Entwicklungen, die das Internet im Buchmarkt mit sich bringt, reagiert.
Im Gespräch mit P. Bernhard Kieser SJ
Bernhard Kieser SJ gibt einen interessanten historischen Überblick über die Missionsarbeit des Jesuitenordens in Indonesien seit der Wiedererrichtung der Gesellschaft Jesu 1814. Er selbst ist 1963 das erste Mal nach Indonesien gekommen und hat das Land und die Kultur nach und nach kennengelernt. In der Ausbildung junger Priester und Katecheten hat P. Kieser stets im Kopf, dass der Glaube aus den Herzen der Menschen entspringen muss. Die Herzen der Menschen zuerreichen, ist demnach das Ziel der Glaubensverkünder. P. Kieser sieht eine große Veränderung der Gesellschaft Jesu in den letzten Jahrzehnten in Indonesien. Heute sind nur noch 10% der Patres nicht indonesischer Herkunft und die Rolle der Laien gewinnt an Bedeutung, so dass er am Ende die Frage aufwirft: Wer ist die Gesellschaft Jesu?
Im Gespräch mit P. Franz Magnis-Suseno SJ
Franz Magnis-Suseno SJ hatte schon als Jesuitenschüler in St. Blasien den Wunsch, selbst in den Orden einzutreten. Während des Philosophiestudiums in Pullach entstand der Kontakt mit deutschen Missionaren in Indonesien. Da P. Magnis-Suseno das Gefühl hatte, sein Wissen über den Marxismus-Leninismus wäre in Indonesien dringender gefragt, als in Deutschland, bot er sich als Missionar an. In Indonesien ist er bekannt als Vermittler zwischen Kulturen und Religionen. Die Meinung P. Magnis-Susenos ist in der öffentlichen Debatte auch in den Bereichen Politik und Demokratie angesehen und gefragt. Bis heute beschreibt er seine Zeit auf dem Inselstaat als höchst interessant und niemals langweilig. Spannend bleibt die künftige Entwicklung und die Frage der Demokratie und der Menschenrechte.
Im Gespräch mit P. Karl Edmund Prier SJ
P. Karl Edmund Prier hat sein Leben als Missionar der Kirchenmusik gewidmet. Nach dem Philosophiestudium wurden die Weichen für seine späteren musikalischen Tätigkeiten gelegt. Nach abgelehnten Visumsanträgen konnte P. Prier 1964 nach Indonesien ausreisen. Während des vierjährigen Theologiestudiums reifte der Plan, eine indonesische Kirchenmusik zu schaffen. 1967 herrschte ein Vakuum der Kirchenmusik vor Ort. Europäische Musik zu kopieren, schien nicht die richtige Lösung und so machte P. Prier aus der Not eine Tugend und begann mit den Indonesiern einheimische Musik als Vorlage für Kirchenlieder umzuschreiben. Gemeinsam mit Bewohnern verschiedener Inselgruppen entstanden so in den letzten Jahrzehnten 1.800 neue Lieder, die teilweise in das erste indonesische Kirchengesangsbuch übernommen wurden. Im Interview stellt P. Prier indonesische Instrumente vor, die eine Idee der Musikkultur des Inselstaates geben.
Im Gespräch mit P. Horst Wernet SJ
P. Horst Wernet SJ lernte die Gesellschaft Jesu während seiner Schulzeit am Kolleg St. Blasien näher kennen. 1950 trat er ins Noviziat ein und reiste 1957 als Missionar nach Indonesien. Dort war er hauptsächlich im Schuldienst tätig, auch während des Aufstandes der Kommunisten 1965, als das Seminar der Jesuiten angegriffen werden sollte. Im Jahr 2000 kehrte P. Wernet nach Deutschland zurück und ist wieder zum Beginn seiner jesuitischen Entwicklung in St. Blasien zurückgekehrt.
Im Gespräch mit P. Karl Theodor Wolf SJ
Karl Theodor Wolf SJ wollte seit seiner Kindheit Priester werden. Ein Buch, das er zufällig in einem Laden entdeckte, weckte in ihm den Wunsch, Missionar zu werden. Kommilitonen überredeten ihn in den 1960er Jahren, für einige Zeit nach Indonesien zu kommen. Aus einem Jahr wurde schließlich ein ganzes Leben. P. Wolf berichtet über die verschiedenen Stationen seines Lebens im Inselstaat und die besondere Zusammenarbeit mit den muslimischen Bevölkerungsteilen. Im Interview erzählt er von gelebter Interreligiösität im Alltag, muslimischen Frauen, die Gloriagesänge anstimmen und die Beweggründe junger Erwachsener sich für eine katholische Taufe zu interessieren.
Im Gespräch mit P. Siegfried Zahnweh SJ
P. Siegfried Zahnweh SJ ist gebürtiger Münchner, fühlte sich in Indonesien jedoch schon nach wenigen Monaten sehr wohl und ist im warmen Klima und der Kultur Javas nun schon seit vielen Jahren zuhause. In allen Tätigkeiten, die er als Missionar auf den Inseln Indonesiens übernahm, spielte immer die Spiritualität eine große Rolle. Ob als Gemeindepfarrer, rechte Hand des Bischofs von Yakarta, Jugendseelsorger oder Exerzitienmeister, die ignatianische Spiritualität und ihre Lehre ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Leben.
Missionare in Japan
Im Gespräch mit P. Alfons Deeken SJ
P. Alfons Deeken wurde 1932 in der Nähe von Oldenburg in eine missionarische Familie, wie er es selbst nennt, geboren. Schon früh interessierte er sich für Japan und war mit 12 Jahren sehr von den Märtyrern von Nagasaki beeindruckt. Direkt nach dem Abitur trat er 1952 in den Jesuitenorden ein. Als er nach Japan kam, stellte sich P. Deeken die Frage, was die katholische Kirche den Japanern bieten könnte, was sie nicht schon haben. Als er in den USA mit der Hospizbewegung in Kontakt kam, war für ihn diese Frage beantwortet. Der Tod war damals noch ein großes Tabu in Japan und ist es auch heute noch. P. Deeken begann an der Sophia-Universität in Tokyo die "Philosophie des Todes" zu lehren mit großer Resonanz von Seiten der Studierenden. Heute ist er ein gefragter Berater und Gesprächspartner zum Thema Tod, Sterbebegleitung und Spiritualität für Sterbende und Trauernde. Die hohen Besucherzahlen seiner Kurse zur Einführung in den christlichen Glauben zeigen, dass die katholische Kirche den Japanern Neues bieten kann, das ihnen hilft, so zum Beispiel die Frage nach dem Sinn und der Glaube an ein Leben nach dem Tod. P. Deeken sieht seinen Einsatz als Beitrag dafür, die japanische Gesellschaft besser und wärmer zu machen.
Im Gespräch mit P. Heinz Hamm SJ
P. Heinz Hamm SJ ist in einer kinderreichen Familie mit neun Geschwistern im katholischen Bergisch-Gladbach aufgewachsen. Wichtig für sein späteres Leben war das Zweite Vatikanische Konzil. Nachdem er sich für die Theologie und gegen das Studium der Biochemie entschieden hatte, war für ihn klar, dass er in die Mission gehen möchte. Das Hauptmotiv für ihn, sich für die Mission in Japan zu melden, war, dass die Katholische Kirche auch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil noch stark eurozentrisch geprägt war und ist. Ihm stellte sich die Frage, ob er Katholik aus Tradition und Gewohnheit sei oder aus Überzeugung und das könne er nur herausfinden, in einem vollkommen anderen kulturellen und religiösen Umfeld. Nach 40 Jahren in Japan erklärt P. Hamm, dass die Gemeinden das höchste Gut der Katholischen Kirche sind. Außerdem führt P. Hamm seine Meinung zu einem nötigen Dritten Vatikanischen Konzil und die Zukunft der Kirche in Japan aus.
Im Gespräch mit P. Heinz Jokiel SJ
P. Heinz Jokiel SJ ist 1925 geboren. Während des Zweiten Weltkrieges war er Soldat und lernte im Gefangenenlager die Jesuiten kennen. Zunächst wollte er im Orden in Deutschland bleiben, um das zerstörte Land wieder mitaufzubauen, dann bewarb er sich doch für die Mission in Japan. Als er sich das erste Mal auf den Weg in das fremde Land machte, wusste er gar nichts darüber, er sei wie ein unbeschriebenes Blatt gewesen. Auch heute noch hat er das Gefühl, er kratze manchmal nur an der Oberfläche, da das Denken und Fühlen der Japaner ganz anders ist als das der Europäer. Als Missionar in Japan hat P. Jokiel die verschiedensten Arbeiten im Orden ausgeführt, von der Arbeit in den Schulen, Kindergärten, in der Universität bis hin zu Sozialarbeit und nun in Tokyo wieder Gemeindearbeit. Das gemeinsame Beten in der Gemeinde ist sehr wichtig für ihn und die gemeinsamen Überlegungen, wie es für die Kirche in Japan weitergehen kann.
Im Gespräch mit P. Günther Kerkmann SJ
P. Günther Kerkmann SJ ist in Münster in einem sehr katholischen Umfeld geboren und aufgewachsen. So war für ihn schon in früher Kindheit der Gedanke Priester zu werden nichts Ungewöhnliches. Priester, Ordensmann und Missionar sein gehören für ihn als Dreiklang zusammen, so dass für ihn klar war, wenn er Priester werde, dann als Missionar, am liebsten in Asien. 1967 wurde diese Idee verwirklicht mit seiner Reise über Sibirien nach Japan. Als Linguist gibt P. Kerkmann interessante Einsichten über den Zusammenhang von japanischer Sprache und Sozialstruktur. Besonders interessant waren und sind für ihn Gespräche mit Nicht-Christen über Jesus. Wie reagieren sie und wie bringt man denjenigen die Botschaft der Bibel näher, die noch nie von ihr gehört haben.
Im Gespräch mit P. Jörg Mauz SJ
P. Jörg Mauz SJ lernte die Gesellschaft Jesu während seiner Schulzeit im Jesuitenkolleg St. Blasien kennen. Im Sommer 1959 traf er zwei wichtige Entscheidung für sein Leben: Er entschied sich, in das Noviziat der Jesuiten einzutreten und Missionar zu werden. Bei einem internationalen Jugendtreffen hatte er junge Erwachsende aus Japan, China, Indien, Frankreich und vielen anderen Ländern kennengelernt und so wurde sein Interesse für Asien geweckt. Dennoch musste er sich in Geduld üben, bis er als Missionar nach Japan ausreisen durfte. P. Mauz verbrachte sein Leben mit Studium und Lehre und veröffentlicht bis heute Werke in Japan.
Im Gespräch mit P. Klaus Riesenhuber SJ
P. Klaus Riesenhuber SJ ist während des Zweiten Weltkrieges in Frankfurt am Main und teilweise in Bayern aufgewachsen. Nach dem Gymnasium in Frankfurt besuchte er die Hochschule Sankt Georgen, zunächst um weltlicher Priester zu werden, trat jedoch ein Jahr später in den Jesuitenorden ein. P. Riesenhuber spricht von zwei grundlegenden Entscheidungen in seinem Leben: die erste war der Eintritt in den Jesuitenorden und die zweite, sich für die Mission in Japan zu melden. Als Philosoph beschäftigt er sich Zeit Lebens mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Die Mission in Japan sieht er als Aufgabe, in einem Land, in dem das Christentum nur wenig akzeptiert ist, eine Grundlage für den christlichen Glauben zu schaffen. P. Riesenhuber gibt Einblicke, weshalb die Glaubensvermittlung in Japan schon auf sprachlicher Ebene an Grenzen stößt, da Begriffe wie Gott und Sünde nicht vorhanden waren und wie sich dies in den vergangen Jahrzehnten langsam geändert hat.
Im Gespräch mit P. Karl-Heinz Walkenhorst SJ
P. Karl-Heinz Walkenhorst setzte sich in seinem Leben für den ökumenischen Dialog mit den Protestanten ein. Er gibt Einblicke, weshalb die Spaltung des Christentums ein Hindernis für die Mission sein kann und wie er dies in Japan selbst erlebt hat. Die Jesuiten befanden sich in Japan auf dem Gebiet protestantischer Missionare. P. Walkenhorst erzählt, weshalb er Jesuit wurde und weshalb er ausgerechnet nach Japan in die Mission ging.
Im Gespräch mit P. Hans Wehmeyer SJ
P. Hans Wehmeyer SJ fühlte sich schon seit seiner Kindheit zu Japan hingezogen. Dies war für ihn mit eine Motivation in die Gesellschaft Jesu einzutreten, da sie ihm die Möglichkeit bot, als Missionar in das asiatische Land zu reisen. Als P. Wehmeyer 1965 nach Japan kam, war es noch ein sehr armes Land. Er berichtet über die Entwicklung der Mission und der Kirche im 20. Jahrhundert in Japan und wirft Fragen zum Selbstverständnis der Missionare und der Kirche auf, die in einer so anderen Denkweise wie der japanischen neue Ansätze braucht. Angefangen bei Begrifflichkeiten bis hin zu kulturellen Besonderheiten.
Missionare in Simbabwe
Im Gespräch mit P. Eberhard Fuhge SJ
P. Eberhard Fuhge SJ erinnert sich noch heute an die Erlebnisse seiner Kindheit in den Jahren des Zweiten Weltkrieges und während der Vertreibung durch die Roten Armee. Durch diese prägenden Geschehnisse fühlte er sich in Simbabwe immer sehr nah an den Menschen, die Armut und Not erleiden müssen. Im Rückblick auf 43 Jahre als Missionar in Simbabwe sieht er viele gute Zeiten, aber auch die dunklen Tage während des sogenannten Befreiungskampfes. Mit 75 machte er Platz für die junge Generation in Simbabwe und kehrte nach Deutschland zurück.
Im Gespräch mit P. Clemens Freyer SJ
Clemens Freyer SJ erzählt von seiner Jugend in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg, dem Weg in die Mission nach Simbabwe und seinen Erlebnissen in dem afrikanischen Land.
Im Gespräch mit Br. Günter Gattung SJ
Günter Gattung SJ blickt zurück auf 50 Jahre als Missionar in Simbabwe. Er erinnert sich an Augenoperationen, bei denen er mit einer Taschenlampe assistierte, Millionen von selbstgebrannten Ziegeln zum Aufbau der Missionsstationen, die Zeiten nach dem Befreiungskrieg und blickt voll Zuversicht in die Zukunft der Kirche in Simbabwe, dank des gutausgebildeten einheimischen Nachwuchses.
Im Gespräch mit P. Norbert Gille SJ
P. Norbert Gille SJ erklärt seinen Weg zu den Jesuiten als Berufung durch Gott. Für ihn ist das "Magis", das Mehr, eines der wichtigsten Identifikationsmerkmale des Jesuitenordens. Dieses Magis für Gott und die Menschen versucht er in seinem Leben zu leisten. In Simbabwe hat er unter anderem die Jugendbewegung Shingirirai gegründet, die Kindern und Jugendlichen in den Armenvierteln der simbabwischen Städte und in den Dörfern Nächstenliebe und Selbstvertrauen bringen soll.
Im Gespräch mit P. Karl Herrmann SJ
Karl Herrmann SJ fasste in Indien den Entschluss, Missionar zu werden und erzählt von seinen Wegstationen. In einem zweiten Kurzfilm führt Karl Herrmann SJ über die Rupert-Mayer-Mission, wo er viele Jahre tätig war.
Im Gespräch mit P. Georg Hipler SJ
P. Georg Hipler SJ erinnert sich an den Aufbau von Missionsstationen, insbesondere an die Planung und Umsetzung des Krankenhaus der Mission in Chitsungo. Inspiriert durch ein Magazin über Basisgemeinden in Lateinamerika, engagierte sich P. Hipler an allen Wirkungsorten besonders für den Aufbau und die Weiterentwicklung von Bibelkreisen und Nachbarschaftsgemeinden. Mission bedeutet für ihn, Christus zu den Menschen zu bringen, für sie die Liebe Gottes erfahrbar zu machen und ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen.
Im Gespräch mit P. Konrad Landsberg SJ
Mission bedeutet für Konrad Landsberg SJ der Versuch, den Menschen in die Freiheit zu führen, eigene Entscheidungen zu treffen, eigene Werte und eigene Ziele kennenzulernen und auf der Ebene von Werten Entscheidungen zu treffen.
Im Gespräch mit P. Heribert Müller SJ
Heribert Müller SJ erzählt von der Hoffnung der jungen Kirche in Simbabwe und den großen Herausforderungen im Land wie die hohe Arbeitslosigkeit und die schlimmen Folgen der Krankheit HIV/Aids für die Gesellschaft. Als langjähriger Oberer der Makumbi-Mission erlebte er besonders die Waisenkinder als Opfer dieser Realität.
Im Gespräch mit P. Joachim Petrausch SJ
Joachim Petrausch SJ berichtet über seinen Werdegang vom Noviziat bis heute. Er gibt Einblicke in seine Erfahrungen als Lehrer in den Missionsstationen in den 1970er Jahren und in das damalige Bild der Kirche und der Mission.
Im Gespräch mit P. Ludwig Real SJ
P. Ludwig Real SJ hatte schon als kleiner Junge den Wunsch Priester zu werden. Nach und nach wuchs die Idee, Missionar zu werden, um dorthin zu gehen, wo nicht alle hingehen würden. In Simbabwe hat er in den vergangenen 50 Jahren im Schulwesen und und besonders im Priesterseminar stark zum Aufbau eines simbabwischen Klerus beigetragen. Beinahe alle heutigen einheimischen Priester gingen durch seine Hand, wie er stolz und voll Freude zurückblickt.
Im Gespräch mit Bischof Dieter Scholz SJ
Bischof Dieter Scholz SJ stammt gebürtig aus Berlin. Bereits 1963 nahm er die Arbeit in der damaligen britischen Kolonie Südrhodesien, dem heutigen Simbabwe, auf. Bischof Scholz erzählt, wie er den Rassismus im Land erlebte und welche persönlichen Erfahrungen er in dieser Zeit machte.
Im Gespräch mit Br. Hubert Simon SJ
Br. Hubert Simon SJ arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg insgesamt 13 Jahre als Werkzeugbauer in der Industrie in Süddeutschland bevor er in den Jesuitenorden eintratt. Nach Simbabwe wurde er wegen seiner Fähigkeiten im Bereich Metallverarbeitung entsendet und baute während des Befreiungskrieges ein Trainingszentrum für junge Erwachsene in Chinhoyi auf. Er erinnert sich an die abenteuerliche Reise ins damalige Rhodesien per Schiff und blickt stolz auf die Erfolge des Rural Training Zentrums zurück.
Im Gespräch mit P. Karl Steffens SJ
P. Karl Steffens SJ sieht seinen Einsatz als Missionar als Zusammenarbeit mit dem lieben Gott. Er berichtet von tatkräftigen Hilfseinsätzen per Motorrad während des Befreiungskampfes und von der Notwendigkeit eines Flugscheins für einen Missionar. P. Steffens gibt persönliche Einblicke in sein Missionsverständnis und seine Motivation als Mensch für andere.
Im Gespräch mit P. Wolfgang Thamm SJ
P. Wolfgang Thamm SJ war schon in seiner Jugend von der Spiritualität der Jesuiten und ihrem Ansatz „Menschen für andere“ zu sein sehr beeindruckt, so entstand schon der Wunsch, selbst Jesuit und Missionar zu werden. Im damaligen Rhodesion baute P. Thamm gemeinsam mit seinen Mitbrüdern Missionsstationen, wie St. Albert´s und Schulen und Gemeinden in Karoi und Banket auf. Er erinnert sich besonders an die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, und an die Gefahren und Schwierigkeiten, die die Gewalt während des Befreiungskampfes für die Missionsarbeit bedeutete.
Im Gespräch mit P. Dieter Thiel SJ
Dieter Thiel SJ ist seit 1965 Missionar in Simbabwe. Er hat in dieser Zeit den Wandel der Kirche in Simbabwe vom klassischen Missionsland hin zu einer eigenständigen Kirche der Gläubigen miterlebt.
Im Gespräch mit P. Lorenz von Walter SJ
P. Lorenz von Walter SJ wurde in seiner Kindheit und Jugend von den Jesuiten im Köln der Nachkriegszeit geprägt. Daraus entstand sein Wunsch ebenfalls Jesuit zuwerden. Im damaligen Rhodesien erlebte er den sogenannten Befreiungskampf mit und erinnert sich besonders emotional an eine Situation, als wäre sie erst am Vortag geschehen. Eine kleine Apostel hat damals durch ihre Gebet, so P. von Walter, das Leben vieler Mitschülerinnen und Schüler, die von Rebellen entführt worden waren, gerettet.
Im Gespräch mit P. Oskar Wermter SJ
Oskar Wermter SJ kam zum ersten Mal 1966 ins damalige Rhodesien, nach dem Studium der Theologie in Frankfurt kehrte er im Jahr 1972, während des sich verschärfenden Bürgerkrieges zurück in seine neue Heimat.
In Memoriam
Gedenkfilm über P. Karl Albrecht SJ, der im Unabhängigkeitskampf in Ost-Timor ermordet wurde.
P. Karl Albrecht SJ setzte sein Leben ein, um die Lebensumstände der Ärmsten der Gesellschaft zu verbessern. In Indonesien gründete er in den 1970er Jahren die Koperasi Kredit, eine Kreditvereinigung, die ähnlich wie heutige Mikrokreditorganisationen funktioniert und das Leben vieler armer Menschen verändert hat. „Vater der Armen“ wird er deshalb in Indonesien genannt. In den 1990er Jahren meldet sich P. Albrecht für die Mission in Ost-Timor. Das Land war inmitten eines Bürgerkrieges, dem auch P. Albrecht zum Opfer fiel. Er brachte Flüchtlinge in Sicherheit, sich selbst jedoch konnte er nicht retten. Weggefährten, Freunde und Mitbrüder erinnern sich im Gedenkfilm an seinen Einsatz für die Armen.
Gedenkfilm über die deutschen Missionare, die im Unabhängigkeitskrieg in Simbabwe ermordet wurden.
Rhodesien im Jahr 1978: In der Missionsstation St. Rupert`s werden Pater Gregor Richert SJ und Bruder Bernhard Lisson SJ von Guerillas ermordet, ein halbes Jahr später in der Kangaire Mission, St. Francis Xavier, Mount Darwin Pater Gerhard Pieper SJ. Nebeneinander liegen die drei deutschen Missionare auf dem Ordensfriedhof der Jesuiten in Chishawasha nahe bei den ebenfalls ermordeten britischen Mitbrüdern. 1978 gaben sie ihr Leben während des Guerillakrieges in Simbabwe. Sie waren Missionare und hätten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Aber sie blieben ihrer Mission treu.
Über die deutschen Missionare
P. Bhausaheb Sansare SJ – Provinzial Pune, Indien
P. Sansare ist Jesuitenschüler und sieht sich selbst als ein Beispiel für den Einfluss der deutschen Missionare. Dank der Jesuiten war es ihm möglich eine höhere Schule zu besuchen. P. Sansare spricht über die Bedeutung der deutschen Missionare für die Kirche im Bundesstaat Maharashtra und seinen Bezirken und ihren Einfluss auf die Entwicklung der ländlichen Bevölkerung. Die einheimischen Jesuiten wollen dieses Erbe fortführen und weiterentwickeln.
P. Riyo Mursamto SJ – Provinzial von Indonesien
P. Mursanto gibt einen Überblick über die Arbeit der deutschen Missionare in der noch jungen indonesischen Provinz. Das Erbe, das sie hinterlassen, ist ein Ideal: ein Ideal des Einsatzes im sozialen Bereich, im politischen Bereich, im Bereich der Liturgie, im Wirtschaftsbereich der kleinen Leute und im Denken christlicher Moral. Voller Dankbarkeit und Hoffnung blickt er auf die künftige Verbindung zwischen der deutschen und der indonesischen Provinz.
P. Yoshio Kajiyama SJ – Provinzial Japan
P. Yoshio Kajiyama SJ ist Provinzial der Jesuiten in Japan. Er berichtet über die Ankunft der ersten Jesuiten in Japan und ihr Wirken. P. Kajiyama geht auch auf Besonderheiten der japanischen Gesellschaft ein und darauf, was aus seiner Sicht, die Aufgabe der Jesuiten im Land ist.
P. Roland von Nidda SJ – Jesuit in Simbabwe
Roland von Nidda SJ, mit vollem Namen Hans Roland Ludwig Wilhelm Krug von Nidda und von Falkenstein, ist als Sohn deutscher Eltern in Simbabwe als Gefangener geboren. Er fühlt sich als Simbabwer, ist zugleich aber auch Deutscher und Engländer und berichtet über die historische Arbeit der deutschen Jesuiten.