– Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS)

Warum humanitäre Hilfe unverzichtbar ist

Kriege, Klima­wandel, Vertreibung: Globale Krisen nehmen zu – und mit ihnen Hunger, Krankheit und Unsicherheit. 123,2 Millionen sind weltweit auf der Flucht, gleichzeitig schrumpfen die Budgets für humanitäre Arbeit. Geflüchtete Menschen brauchen unsere Unter­stützung mehr denn je: Trotz finanzieller Einschnitte leistet der Jesuiten-Flücht­lings­dienst (JRS) weiter lebenswichtige Hilfe.

Mit jeder neuen globalen Krise wachsen auch die Bedürfnisse der Menschen. Es geht längst nicht mehr nur um Nahrung und medizinische Versorgung, sondern auch um Bildung, psychosoziale Unter­stützung und Zugang zu Lebensgrundlagen. Die Teams des JRS begleiten, unterstützen und setzen sich durch vielfältige Projekte für Geflüchtete und Vertriebene ein.

In diesem Jahr hat das Einfrieren von Hilfsgeldern durch die US-Regierung, zusammen mit Kürzungen anderer Regierungen, den gesamten humanitären Sektor getroffen. Die Folgen spüren vor allem die verletzlichsten Gemeinschaften weltweit.

Trotz aller Widrigkeiten arbeitet unsere Partnerinnen und Partner des JRS unermüdlich weiter, um lebenswichtige Hilfe zu leisten. Zugleich wissen wir: Die Herausforderungen bleiben groß. Im Folgenden teilen wir Stimmen der JRS-Teams in Uganda, Indien und El Paso an der US-mexikanischen Grenze – Orte, an denen Projekte besonders stark von den Kürzungen betroffen sind.

„Die Ungewissheit ist das Schlimmste“

„Humanitäre Arbeit ist in der Grenzregion von El Paso, Texas, unverzichtbar. Wir nehmen hier Fami­lien auf, die aus Mittel- und Südamerika unter extrem gefährlichen Bedingungen geflohen sind, um Sicherheit zu finden. Wenn sie ankommen, brauchen sie Nahrung, Wasser, Unterkunft, medizinische Hilfe und auch spirituelle Begleitung. Nur so können sie das Erlebte verarbeiten und sich auf den schwierigen Weg vorbereiten, der noch vor ihnen liegt.

Am schwersten ist es für mich, mitzuerleben, wie eine Unterkunft nach der anderen in unseren Gemeinden schließen musste. Die Ungewissheit, wo die Fami­lien schlafen oder ob sie überhaupt sicher sein werden, ist das Schlimmste.“

Jovana Nieto (JRS USA)

„Drastischer Rückgang der Begegnungen“

„Bis zum Stop Work Order am 24. Januar unterstützten der JRS Nordost-Indien und der JRS Delhi aktiv Menschen, die vor dem Konflikt in Myanmar geflohen sind, sowie Geflüchtete aus Afghanistan.

Die Ankündigung der Suspendierung kam völlig überraschend.

Wir mussten alle Aktivitäten einstellen – ohne jegliche Klarheit, wann sie wieder aufgenommen werden könnten. Besonders schmerzhaft war das Aussetzen zentraler Dienste wie der Community-Outreach-Arbeit. Gerade sie ist ein wichtiger Kanal, über den Geflüchtete sich gesehen und gehört fühlen. Ihr Wegfall führte zu einem drastischen Rückgang der Begegnungen und des Austauschs.“

Ankita Gupta (JRS Indien)

Die Widerstandskraft stärken

„Seit dem Erhalt des Suspendierungsschreibens der US-Regierung bis heute haben wir erkannt: Auch in dieser schwierigen Situation liegt eine Chance – nicht nur für uns, sondern vor allem für die Menschen, denen wir dienen. Einige fanden Praktikumsplätze, andere setzten ihre Sprachkurse fort, indem sie ihre Gemeinschaft mobilisierten und selbst Mittel zur Bezahlung der Lehrkräfte aufbrachten.

Diese Erfahrung hat uns neue Perspektiven eröffnet – und JRS ist entschlossen, diesen Weg weiterzugehen.

Die zentrale Frage lautet: Wie können wir Gemeinschaften auch mit weniger Mitteln dabei unterstützen, unabhängiger und widerstandsfähiger zu werden? Wir wollen die Widerstandskraft, die gemeinsam aufgebaut wurde, weiter stärken.“

Christina Zetlmeisl (JRS Uganda)

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