– Ukraine

Hoffnung auf ein Leben in Fülle

Missionsprokurator P. Christian Braunigger SJ bereist die Ukraine und berichtet über den Einsatz der Jesuiten für die Leidtragenden des Kriegs: Im Zentrum „Space of Hope“ finden Angehörige gefallener Soldaten Seelsorge und psychologische Betreuung.

In Czernowitz enteignete die Sowjetunion Ende des Zweiten Weltkrieges diese Jesuitenkirche und das Haus der Jesuitenkommunität. In der Kirche war bis vor 15 Jahren eine Bibliothek untergebracht, sie wird heute wieder als Kirche genutzt – ein Jesuit ist dort wieder für die Seelsorge verantwortlich. Allerdings ist die Kirche in einem schlechten Zustand. Mit Geldern des polnischen Staates kann jetzt wenigstens der Turm saniert werden.

Der Orden erhielt das Haus zurück, das zuletzt grundlegend saniert wurde – letztes Jahr wurde dort „Space of Hope“ – der „Ort der Hoffnung“ – eröffnet.

Ein Gefühl der Sicherheit

P. Norbert Frejek SJ leitet seit 2024 das Zentrum. Neben der Möglichkeit Exerzitien zu machen, werden hier vor allem Einzeltherapien und Gruppentherapien für Menschen aus der Region angeboten. Norbert ist Jesuit und selbst Therapeut und hat außerdem fünf Therapeutinnen in Teilzeit eingestellt. So haben im vergangenen Jahr circa 70 Personen an einer Gruppentherapie und 100 Personen an einer Einzeltherapie teilgenommen.

Oftmals handelt es sich um Mütter, die im Krieg ihre Söhne verloren haben. Auch Kinder oder Geschwister von gefallenen Soldaten kommen in das Zentrum. Zuletzt kam so zum Beispiel auch ein 15-jähriger, der vor etwa einem Jahr seinen Vater im Krieg verloren hat und vor einigen Monaten seinen älteren Bruder. Zu Beginn äußerte er den Wunsch, in den Krieg zu ziehen und seinen Vater und seinen Bruder zu rächen.

Das Zentrum Space of Hope schafft einen Raum, um über die eigene Situation, die eigenen Gefühle, die Herausforderungen im Umgang mit dem Verlust reden zu können und professionelle Hilfe zu erhalten. Bedeutsam ist für alle, dass Sicherheit vermittelt wird.

Die unterschiedlichen Formen an Therapien helfen in der gegenwärtigen Situation. Da die Erfahrungen und Emotionen vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer ähnlich sind, fällt es verschlossenen Menschen in Gruppentherapien leichter sich zu öffnen.

Das Space of Hope vermittelt und macht lebendig, worum es im Heiligen Jahr der Hoffnung geht: Wege zu finden, um nach vorne, in die Zukunft zu blicken und einen Neuanfang zu wagen – in der Hoffnung auf ein Leben in Fülle.

Unter­stützung für die Arbeit der Jesuiten in der Ukraine:

Nach der Flucht: Ankommen, Fuß fassen

Selbst wenn der Krieg in der Ukraine enden sollte, können viele Geflüchtete nicht in ihre zerbombten Heimatorte zurückkehren. Nach den Nothilfe-Maßnahmen der ersten Kriegsmonate unterstützen wir unsere Partnerorganisationen in Osteuropa jetzt bei der Integration der Vetriebenen in den Aufnahmeländern. Es geht um Wohnraum, Jobs und Sprachkurse

Spenden & helfen

Ihre Spende hilft

Jetzt online spenden

jesuitenweltweit

Liga Bank
IBAN:DE61 7509 0300 0005 1155 82
BIC:GENO DEF1 M05