– Flucht aus der Ukraine

Das Leben von vorne beginnen

Im März floh Veronika zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Großvater aus ihrer Heimat nach Rumänien. In Bukarest suchten sie Hilfe beim Jesuiten-Flücht­lings­dienst Romania (JRS) und wurde schließlich Teil des Teams: Jetzt unterstützt die 18-Jährige andere Geflüchtete beim Ankommen.

In den frühen Morgenstunden des 16. März schlugen die Granaten ein in Saporischschja, Veronikas Heimatstadt in der Südukraine, eine davon direkt über dem Wohnhaus ihrer Familie: „Ich war überzeugt, dass ich jetzt sterben müsse.“ Doch Veronika und ihre Angehörigen überlebten den Angriff unverletzt. Am nächsten Tag entschloss sie sich mit ihrer Mutter und ihrem Opa zur Flucht, zusammen mit Veronikas Katze machten sie sich auf den Weg nach Westen, nach Rumänien.

In Bukarest angekommen waren sie bald in Sicherheit, doch das Trauma blieb: Veronika kann laute Geräusche, etwa wenn ein Martinshorn ertönt, nicht ertragen und braucht Beruhigungsmittel. Die täglich neuen Hiobsbotschaften aus der Heimat, etwa vom Blutbad von Bucha, verschlechterten ihren Zustand: „Ich erkannte, dass ich irgendwetwas tun muss, um nicht verrückt zu werden.“

Hilfe beim Neustart

Eine Freundin hatte sie auf die Angebote des JRS aufmerksam gemacht, der den Geflüchteten durch materielle Hilfe, Beratungsangebote und psychosoziale Betreuung unterstützt – und wenige Tage später heuerte Veronika selbst beim Freiwilligendienst des JRS an. Jetzt unterstützt sie neuankommende Landsleute durch die Ausgabe von Willkommenspaketen, bei der Registrierung im Aufnahmeland, und indem sie ihnen zuhört und ihre eigene Geschichte teilt.

Zusammen mit ihrer Katze lebt sie nun in den eigenen vier Wänden und konnte ihrer Mutter mit dem ersten selbstverdienten Geld zum Geburtstag einen Blumenstrauß schenken: „Wir müssen unser Leben nochmal von vorne beginnen“, sagt sie. Der JRS steht ihnen bei diesem Neustart zur Seite.

Veronikas Flucht aus Saporischschja

Nach der Flucht: Ankommen, Fuß fassen

Selbst wenn der Krieg in der Ukraine enden sollte, können viele Geflüchtete nicht in ihre zerbombten Heimatorte zurückkehren. Nach den Nothilfe-Maßnahmen der ersten Kriegsmonate unterstützen wir unsere Partnerorganisationen in Osteuropa jetzt bei der Integration der Vetriebenen in den Aufnahmeländern. Es geht um Wohnraum, Jobs und Sprachkurse

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