– Jesuit Worldwide Learning
Mit Sport zum Frieden
Sport und Bildung sind Josephs Werkzeuge, die Welt zu verändern. Als Verantwortlicher des „Youth Sports Facilitator“-Programms bildet er im Flüchtlingslager Kakuma (Kenia) junge Menschen zu Multiplikatoren des Wandels und Friedens aus.
„Ich wollte schon immer studieren“, sagt Joseph. Denn: „Lernen ist eines meiner Hobbys.“ Aufgewachsen ist Joseph in der Demokratischen Republik Kongo, wo er seine gesamte Schulausbildung auf Französisch absolvierte. Aufgrund der anhaltenden Gewalt musste er seine Heimat verlassen und nach der Flucht nach Kenia Englisch lernen, um sich zu integrieren. Zunächst schlug er sich als Ziegelbrenner durch, doch Joseph erkannte schnell, dass er sich weiterbilden muss, um eine gute Arbeitsstelle in Kakuma zu finden. Er erfuhr von den Angeboten von „Jesuit Worldwide Learning“ (JWL), schreib sich für einen fortgeschrittenen Englischkurs und eine IT-Ausbildung ein und fand anschließend eine Anstellung bei der internationalen NGO „International Rescue Committee“, die in Kakuma aktiv ist.
Neben seinem Job absolvierte er mit JWL ein Grundstudium „Liberal Studies“ und erwarb einen „Associate Degree“. Dieser Abschluss qualifizierte ihn für die Teilnahme an einem Bachelor-Studiengang in Öffentlicher Verwaltung, den JWL in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Southern New Hampshire University (USA) anbietet.
Zudem koordiniert Joseph in Kakuma den beruflichen Zertifikatskurs „Youth Sports Facilitator“ (YSF). Als Fußballer seit frühester Kindheit engagiert er sich beim „Kakuma United Football Club“, wo er als zweiter Vorsitzender wirkt: Die Verantwortung für die Ausbildung der zukünftigen Jugendsport-Betreuerinnen und -Betreuer zu übernehmen, ermöglicht Joseph, sein Wissen über Sport als Werkzeug zur Veränderung von Gemeinschaften zu vertiefen und seine Führungsqualitäten einzusetzen, um die Kursteilnehmenden auf ihrem Weg zu unterstützen.
Sein Credo: „Sport kann einen Unterschied machen, indem er Geflüchtete und die lokale Gemeinschaft vereint. Sport dient der Entwicklung einer Gemeinschaft und fördert ein friedliches Zusammenleben.“
Joseph ist stolz darauf, die Leistungen seiner Studierenden zu sehen. Er berichtet von Keth, einer jungen Frau aus dem Sudan, deren Mädchen-Volleyballclub es geschafft hat, zwei rivalisierende Stämme zu vereinen. Eines Tages möchte Joseph im Lager eine Sportakademie gründen, „um zu zeigen, wie wichtig Sport ist, und welche Rolle er im Leben von Menschen weltweit spielen kann.“
JWL: Bildung bringt Frieden
Hochwertige Bildung in den Krisengebieten und Flüchtlingslagern der Welt ist seit 15 Jahren das Ziel des weltweiten Netzwerkes „Jesuit Worldwide Learning“: vom Sprachkurs über eine Berufsausbildung bis zum Abschluss an einer renommierten Hochschule. In 32 Ländern, vom Nordirak bis nach Amazonien, geben die Programme Perspektive, Selbstvertrauen und verhindern Fluchtursachen.