– Malawi

Die Klimakrise überleben

Der Klima­wandel schlägt vor allem da zu, wo er nicht verursacht wurde: in den Ländern des globalen Südens, etwa in Malawi, das im März von einem Zyklon verwüstet wurde. Unsere afrikanischen Partnerorganisationen JCED und JENA stehen Betroffenen bei – vor Ort und auf internationaler Ebene.

Spur der Verwüstung

Anfang März hatte der tropische Wirbelsturm „Freddy“ in Malawi, einem kleinen Land im Südosten Afrikas, eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Fast 1.200 Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende wurden obdachlos. Am stärksten betroffen von „Freddy“ und seinen Folgen ist bis heute die Bevölkerung im Süden des Landes, etwa im Dorf Mtauchila im Distrikt Chiradzulu.

Ein Drittel des Dorfes lag vollständig unter Wasser und Schutt. Mitgerissene Felsbrocken schleuderten Häuser, Menschen und Vieh erbarmungslos in die Tiefe. 18 Menschen bleiben vermisst. „Wenn das komplette Eigentum auf einen Schlag zerstört wird, kann das Menschen zur Verzweiflung führen. Aber vier geliebte Menschen auf einmal zu verlieren, das ist verheerend“, sagt Martha Phiri, Referentin beim „Jesuit Center for Ecology and Development“ (JCED). Gemeinsam mit Kräften der Caritas waren Teams des JCED nach der Katastrophe vor Ort, um Hilfsmaßnahmen zu organisieren.

Kleinbäuerliche Gemeinschaften ohne Lebensgrundlagen

Martha erzählt die Geschichte von Magret Makina. Binnen weniger Minuten nahm der Zyklon der 47-Jährigen aus Mtauchila ihre Mutter, einen Neffen und eine Enkelin, außerdem ihren ganzen Hausrat, ihre Ziegen, Kaninchen, Hühner und Meerschweinchen und ihren frisch geernteten Mais. „Freddy“ fegte ihren Gemüsegarten weg, zerstörte ihr Haus, und sie verlor ihre finanziellen Rücklagen, etwa 625 Euro, in Malawi ein Vermögen.

Mittellos, verzweifelt und deprimiert kämpft Magret auch vier Monate nach der Katastrophe noch immer mit den physischen und psychischen Folgen des Zyklons. „Margret ist eine von Tausenden Betroffenen, denen das JCED, auch dank der Unter­stützung der Spenderinnen und Spender von jesuitenweltweit, in höchster Not helfen konnte“, berichtet Martha. Hunderten Kleinbauernfamilien nahm „Freddy“ die Lebensgrundlagen, ihren Kindern die Bildungschancen: „Die Tochter meines Nachbarn konnte nach dem Zyklon nicht mehr zur Schule gehen, weil sie kein Schreibmaterial mehr hatte“, berichtet Margret. Erst nachdem sie vom JCED mit neuen Heften und Stiften versorgt wurde, konnte sie wieder den Unterricht besuchen.

Der steinige Weg zurück ins Leben

Insgesamt hat das JCED in den Bezirken Chiradzulu und Blantyre 2.767 Personen in 615 Haushalten durch Ausgabe von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern unterstützt; überlebenswichtig waren Maismehl, Sojamehl, Bohnen, Trockenfisch, Teller, Töpfe, Mützen, Decken, Kleidung, Zucker und Salz, dazu kamen Hygieneartikel und Schulmaterialien.

Veronica Balakasi ist 26 Jahre alt und stammt aus dem Dorf Mzedi. Die Schlammlawinen hatten ihren gesamten Haushalt begraben: „Monate lang fand ich keinen Schlaf. Im Lager, wo ich unterkam, war es kalt, und ich hatte keine Decken, um mein Kind und mich zuzudecken. Ich bin dem JCED sehr dankbar für zwei neue Decken und kann wieder gut schlafen. Meine Gebete wurden erhört, die Hilfe kam zur rechten Zeit.“

Neben der materiellen Unter­stützung versuchen die Teams des JCED die betroffenen Gemeinschaften von ihrem Schmerz und dem Trauma zu befreien. Die Geschichte von Charity Machika (41) aus Mtauchila zeigt, wie wichtig die psychosoziale Unter­stützung ist, „die Kraft des Teilens uns Zuhörens“, wie sie sagt: „Ich habe durch den Zyklon meine Geschwister verloren. Endlich bin ich jetzt in der Lage, mich zu öffnen und zu erzählen, was passiert ist.“ Martha ergänzt: „So viele Menschen mussten mitansehen, wie ihre Angehörigen, ihre Häuser und ihr Eigentum von den reißenden Fluten weggeschwemmt oder unter Schlamm begraben wurden. Diese Traumata müssen behandelt werden. Daher steht das JCED den Überlebenden bei und begleitet sie auf dem steinigen Weg der Heilung und des Wieder­auf­baus.“

Die Stimme Afrikas

Das JCED ist eingebettet in das Jesuit Justice and Ecology Network Africa (JENA). Während das JCED in Malawi Kleinbauernfamilien dabei hilft, mit den Folgen der Klimakrise umzugehen, gibt JENA den betroffenen Gemeinschaften auf internationaler Ebene eine Stimme, etwa bei der 58. Tagung der Nebenorgane der UN-Klimarahmenkonvention (SB58) im Juni in Bonn. Esther Wangari war eine von drei JENA-Delegierten und berichtet in der Herbstausgabe unseres Magazins weltweit.

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