Pedro Walpole SJ (re.), Koordinator des Netzwerks ECOJESUIT, als Beobachter der Aktion seines Mitbruders Dr. Jörg Alt (mit Megafon) und dessen Mitstreiter:innen am 1. September in München.

 – Klimakrise

„Aktion für Bayern, Aktion für unser Gemeinsames Haus“

P. Dr. Jörg Alt hat sich an einer Blockade der Letzten Generation in München vor dem Bayerischen Verkehrsministerium und der Bayerischen Staatskanzlei beteiligt, um Aufmerksamkeit auf die zum Weltgebetstag veröffentlichte Botschaft von Papst Franziskus zu erwirken. Diese Proteste werden unterstützt von ECOJESUIT, einem weltweiten Zusammenschluss von Jesuiten, die sich für Klima- und Umweltschutz engagieren.

Jedes Jahr am 1. September veröffentlicht Papst Franziskus eine Botschaft zum „Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung“. In diesem Jahr fordert er die Regierungschefs der Welt auf, „auf die Wissenschaft zu hören und einen schnellen und gerechten Übergang einzuleiten, um die Ära der fossilen Brennstoffe zu beenden.“ Des Weiteren erinnert der Papst daran, „dass die reicheren Nationen eine ‚ökologische Schuld‘ aufgenommen haben, die beglichen werden muss.“

Trotz der auch in Bayern zunehmenden Wetterextreme wie Hitzewellen, Waldbränden, Starkregen, Hagel, Überschwemmungen und Erdrutschen sind Klimapolitik und internationale Solidaritätspolitik der bayerischen Staatsregierung eher Wort- und Symbolpolitik statt Tat. Pater Jörg Alt hat entsprechende Versäumnisse detailliert aufgelistet und belegt und appellierte bereits am 17. August während einer Blockade in Nürnberg an die bayerische Politik und Gesellschaft, sich mit der dringenden Botschaft der Protestierenden zu befassen statt mit deren Drangsalierung.

„Ersteres ist nicht passiert, letzteres geschieht“, moniert Pater Alt: „Der Staat reagiert auf die Proteste mit Polizeieinsätzen, Allgemeinverfügungen und Präventivgewahrsam.“

Aus all diesen Gründen beteiligt sich Pater Dr. Jörg Alt heute unterstützend an einer Straßenblockade der Letzten Generation vor dem Bayerischen Verkehrsministerium, „das ein bayerisches autofreundlich-fossiles „Weiter-So“ symbolisiert, und der Bayerischen Staatskanzlei, die einen Miniposten von 10 Millionen Euro zur Fluchtursachenbekämpfung verwaltet“. In seiner während der Blockade vorgetragenen Rede erinnert Pater Alt: „Hört auf die Botschaft, hört auf, die Botschafter wegzusperren. Das Wegsperren der Botschafter löst kein einziges der absehbaren und angesprochenen Probleme.“

Angesichts „der Hartleibigkeit von Politik und Gesellschaft“ lässt Pater Alt ausdrücklich offen, ob er weiteren Blockaden unterstützend teilnehmen wird.

„Hört den Ruf der Armen und der Jugend“

Die Proteste von Pater Alt werden ausdrücklich unterstützt von dem Bündnis ECOJESUIT. Bei ihrem jüngsten Jahrestreffen haben seine Mitglieder eine Solidaritätserklärung zu den Protesten in Bayern und Deutschland verfasst. ECOJESUIT-Sprecher, P. Dr. Pedro Walpole SJ, hat sie am Weltgebetstag in München überbracht: „ECOJESUIT unterstützt die friedlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams von Pater Jörg Alt SJ, mit denen er Aktivist:innen in Deutschland dabei begleitet, ihren Forderungen nach Klimagerechtigkeit, Menschen­rechten und ökologischer Gerechtig­keit Nachdruck zu verleihen. Wir sind aufgerufen, dem Ruf der Armen und der Jugend nach der Sorge um unser gemeinsames Zuhause zuzuhören.“

Das Bündnis ECOJESUIT mahnt, dass Bayern künftig unterlässt, für seine Wirtschaft das Lieferkettengesetz auszusetzen, und fordert einen höheren finanziellen Beitrag, um die Folge der Klimakrise in armen Ländern abzufedern.

Die Solidaritätserklärung ist unterzeichnet von den ECOJESUIT-Koordinatoren der kontinentalen Jesuitenkonferenzen sowie von P. Xavier Jejaray, dem weltweiten Koordinator des sozialen und ökologischen Apostolats in der Generalskurie in Rom.

An einer Solidaritätsdemonstration neben der Münchner Blockade nahmen zudem weitere Jesuitenpatres sowie Amtsträger:innen anderer Kirchen teil.

  • ECOJESUIT ist der weltweite Zusammenschluss aller jesuitischen Werke und Personen, die sich zu Klima­wandel, Umweltfragen und Artenschutz engagieren.
  • P. Dr. Pedro Walpole SJ ist irischer Herkunft, arbeitet aber seit vielen Jahren als Director of Research am Institute of Environmental Science for Social Change auf den Philippinen. Sein Doktorat befasste sich mit veränderter Landnutzung und wurde vom King’s College in London verliehen.

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