„Caminantes“ sind Menschen, die meist zu Fuß in eine mehr als ungewisse Zukunft aufbrechen, weil es in ihrer Heimat keine Perspektiven mehr gibt. Das Netzwerk der Jesuiten für Migrant:innen unterstützt die Caminantes an den Grenzen und in den Ländern, in denen sie Aufnahme suchen.

 – Lateinamerika

Nach der Flucht droht der Absturz ins Bodenlose

Über 7 Millionen Venezolanerinnen und Venezolaner sind aus ihrer Heimat geflüchtet, die meisten von ihnen in die Anrainerstaaten Latein­amerikas und der Karibik. Laut einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen haben 4,3 Millionen keinen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln, Wohnraum und Arbeitsplätzen. Das Netzwerk der Jesuiten für Migrant:innen leistet in der gesamten Region koordinierte Hilfe.

Die Analyse der Bedürfnisse von Geflüchteten und Migrant:innen (Refugee and Migrant Needs Analysis – RMNA) wurde von der Regional Inter-Agency Coordination Platform for Refugees and Migrants from Venezuela durchgeführt, die vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) geleitet wird. Steigende Lebenshaltungskosten, die Auswirkungen des COVID-19-Pandemie und hohe Arbeitslosigkeit macht es gemäß der Untersuchung den Venezolaner:innen im Exil, immer schwerer, eine Existenz aufzubauen und sich in die Aufnahmegesellschaften zu integrieren.

Den Ergebnissen des Berichts zufolge kann sich die Hälfte aller Geflüchteten in der Region keine drei Mahlzeiten pro Tag leisten und hat keinen Zugang zu einer sicheren und menschenwürdigen Unterkunft. Um an Lebensmittel zu gelangen oder ein Leben auf der Straße zu vermeiden, sehen viele keinen andere Auswege als Prostitution, Betteln oder sich zu verschulden.

Immer mehr Kinder ohne Zugang zu Bildung

Extrem niedrige Löhne erschweren es den Menschen, sich und ihre Fami­lien zu ernähren. In Ecuador zum Beispiel geben 86 Prozent der Venezolaner:innen an, dass ihr Einkommen nicht ausreicht, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen.

Trotz der Wiedereröffnung von Schulen sehen sich viele Migrantenkinder immer noch mit zahlreichen Hindernissen beim Zugang zu Bildungsangeboten in ihren Aufnahmeländern konfrontiert, vor allem aufgrund des Mangels an Plätzen. In Kolumbien werden 29 Prozent der venezolanischen Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren nicht eingeschult, da ihre Eltern die Schulgebühren und das Schulmaterial nicht bezahlen können.

Das Netzwerk der Jesuiten für Migrant:innen steht den Geflüchteten in ganz Latein­amerika bei, durch Versorgung mit Lebensmitteln und durch Rechtsberatung, durch psychosoziale Begleitung und bei der Integration im Aufnahmeland, beim Schulbesuch und bei der Suche nach Arbeit.

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