– UN-Klimakonferenz

Eine Stimme für die Schöpfung: Jesuiten fordern Klimagerechtigkeit

Im Vorfeld der Klimakonferenz COP30 in Belém, Brasilien, drängt die Initiative ecojesuit mit einem weltweiten Appell auf konkrete Maßnahmen wie die Entschuldung von Entwicklungsländern, eine „gerechte Energiewende“ sowie eine Land­wirt­schaft, die den Menschen und die Schöpfung in den Mittelpunkt stellt.

Jesuiten für Klimagerechtigkeit

Erklärung zur COP30

Die Klimakrise lässt sich nicht länger leugnen. Ihre gravierendsten Auswirkungen zeigen sich in Ländern, wo extreme Wetterereignisse ganze Gemeinschaften zerstören, wo der Anstieg des Meeresspiegels Küstenregionen bedroht, und der Zu­sammen­bruch von Ökosystemen Existenzen gefährdet.

Der Bericht des Weltklimarats (IPCC) warnt vor einem „sich rasch schließenden Zeitfenster, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern“. Diese Krise erfordert sofortiges und entschlossenes Handeln – die COP30 ist ein entscheidendes Ereignis für die Weltgemeinschaft, um dem Klima-Notstand zu begegnen. Wir appellieren an alle Menschen guten Willens, sich für eine gerechte und nachhaltige Zukunft einzusetzen. Wir fordern die Delegierten der COP30 und die Regierungen auf:

  1. Die Schulden unterentwickelter Länder zu streichen und den Fonds für Verluste und Schäden zu stärken:
    Unrechtmäßige und nicht rückzahlbare Schulden unterentwickelter Länder sollten gestrichen werden, damit Ressourcen für Maßnahmen zur Anpassung und Minderung des Klima­wandels freigesetzt werden können. Der Fonds für Verluste und Schäden muss auf Zuschüssen basieren und ausreichend Mittel bereitstellen, um die verheerenden Auswirkungen des Klima­wandels zu bewältigen.
  2. Abkommen zu beschleunigen und Ziele für eine gerechte Energiewende zur CO2-Reduktion zu setzen:
    Eine gerechte Energiewende sollte historische Verantwortlichkeiten berücksichtigen, die Rechte indigener Völker achten, die Natur wertschätzen und nachhaltige Lebensgrundlagen über profitorientierte Modelle stellen.
  3. Konkrete Ziele zur Errichtung eines globalen Ernährungssouveränitätssystems auf Basis agrarökologischer Praktiken festlegen:
    Ein System, das kulturell angepasste Formen der Produktion, Verarbeitung, Verteilung und des Konsums von Lebensmitteln fördert und ökologische Prinzipien in der Land­wirt­schaft anwendet.

Der COP-Prozess ist entscheidend, um auf internationaler Ebene Fortschritte im Kampf gegen die Klimakrise zu erzielen. Wie Papst Franziskus sagte geht es darum, „globale und wirksame Regeln zu schaffen, die dieses weltweite Bemühen um Schutz ermöglichen.“ Folgen wir diesem Aufruf und arbeiten wir gemeinsam an einer Welt, in der alle „das Leben haben und es in Fülle haben“ (Johannes 10,10).

COP30 in Belém

COP30 ist die 30. UN-Klimakonferenz („Conference of the Parties“) und findet im Jahr 2025 in Belém, Brasilien, statt.
Dabei handelt es sich um ein jährliches Treffen der Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC), bei dem Regierungen aus aller Welt zusammenkommen, um Maßnahmen gegen den Klima­wandel zu verhandeln und zu beschließen.

Ziele der COP30:

  • Die internationale Gemeinschaft auf einen verbindlichen Weg zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zu bringen, wie im Pariser Klimaabkommen vereinbart.
  • Die Klimapolitik weiterentwickeln – z. B. durch Fortschritte beim Loss and Damage Fund, bei der Finanzierung ärmerer Länder und beim Übergang zu sauberer Energie.
  • Eine Halbzeitbewertung der bisherigen Maßnahmen (Global Stocktake) durchführen und nachschärfen, wo nötig.

COP30 ist besonders bedeutsam, da alle Staaten bis dahin neue, ambitioniertere Klimaziele (Nationally Determined Contributions, NDCs) vorlegen müssen. Zudem ist mit der Wahl Brasiliens – einem Land mit großen Teilen des Amazonas-Regenwalds – ein starkes Signal für den Schutz natürlicher Ökosysteme gesetzt.

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