– Erdbeben-Nothilfe Syrien
Nächte der Angst
Mit dem Wintereinbruch hatte sich die humanitäre Lage in Syrien zugespitzt, jetzt stürzt das Erdbeben vom 6. Februar Teile des Landes in noch größeres Unglück. Die Teams des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) stehen den Menschen in der Region Aleppo bei.
Nach dem Nachbeben vom 20. Februar die die Zahl der Toten des Bebens in der Türkei und Syrien auf insgesamt 47.000 Opfer gestiegen, fast 6.000 davon in in Syrien. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind von der Katastrophe bis zu 23 Millionen Menschen betroffen, darunter fünf Millionen ohnehin besonders verletzliche Menschen, etwa syrische Bürgerkriegsflüchtlinge.
„Der Bedarf an Unterstützung ist riesig“
Tony O'Riordan SJ, Direktor des JRS-Landesbüros Syrien, gibt ein Update zu den Hilfsmaßnahmen des JRS in Aleppo, einer der am stärksten vom Beben betroffenen Städte (15.02.):
- Im gesamten Stadtgebiet stehen 120 Notunterkünfte zur Verfügung
- Der JRS konnte die Menschen dort mit Winterkleidung eindecken; die Temperaturen fallen nachts unter den Gefrierpunkt
- Nach einer ersten Kamapagne zur medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen erweitern die Ärztinnen und Ärzte des JRS ihre Angebote für Notlleidende
- Fr Tony: "Der Bedarf an Unterstützung ist riesig, vor allem an medizinischen Dienstleistungen"
„Die Menschen bleiben bei Kälte und Regen im Freien“
Die Jesuiten sind in Syrien an vier Standorten präsent, darunter in Aleppo, einer Stadt, die schwer unter den Folgen des Kriegs leidet, und nun auch stark von der Erdbebenkatastrophe betroffen ist.
Der irische Jesuit Tony O'Riordan SJ, Direktor des JRS-Landesbüros Syrien berichtet am 7. Februar:
"Die Schäden in Aleppo sind erheblich. Viele Gebäude sind eingestürzt. Die Menschen bleiben bei Kälte und Regen im Freien, übernachten in ihren Autos und fürchten ein weiteres Beben. Unter uns Jesuiten und im JRS-Team gibt es keine Todesopfer.
Es haben sich über 100 Freiwillige gemeldet, um Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel zu verteilen, obwohl viele von ihnen und ihre Familien selbst betroffen sind. Furcht und Trauma sind allgegenwärtig. Viele haben nicht nur ihre Häuser, sondern auch ihre Zuversicht verloren.
Die Jesuiten haben den Platz um das St. Vartan-Zentrum denjenigen zur Verfügung gestellt, die in ihren Autos an einem sicheren Ort schlafen möchten. Wir laden keine Menschen ins Gebäude ein, bevor es nicht für sicher erklärt worden ist."
Spenden & helfen
Über das jesuitische Xavier Network organisieren wir mit unseren Partnerorganisationen weltweit Hilfsmaßnahmen in drei Schritten:
- Nothilfe-Maßnahmen: Versorgung der Betroffenen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Hygieneartikeln
- Psychologische Angebote für traumatisierte Familien
- Langfristige Maßnahmen zur dauerhaften Unterbringung und Versorgung Betroffener
Fr Tony O’Riordan, Direktor des Jesuiten-Diensts Syrien: „Ein Land, das bereits seit fast 12 Jahren von Krieg und Sanktionen heimgesucht wird, erlebt jetzt erneut Zerstörung, Verlust und Leid. Für die zahlreichen Bürgerkriegsflüchtlinge im eigenen Land und in der Türkei ist das Trauma doppelt so groß.“
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