– Erdbeben-Hilfe Syrien

Ein Land in Schockstarre

Nach den schweren Erdbeben in der Nacht zum 6. Februar ist die Lage weiterhin dramatisch, vor allem in Syrien. Der österreichische Jesuit Gerald Baumgartner SJ ist vor Ort und schildert die katastrophale Situation. Der Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) hilft den Betroffenen in drei Etappen.

„In Homs haben wir das Erdbeben gespürt. Wir sind aufgewacht in der Nacht, aber es sind nur wenige Schäden zu verzeichnen. In Aleppo hingegen ist die Lage schrecklich, die Leute sind seit Tagen auf der Straße, schlafen in ihren Autos oder Schulen oder wo auch immer. Es geht alles ganz schleppend voran: Ingenieure überprüfen die Gebäude und sagen, ob ein Haus bewohnbar ist oder nicht. Das dauert unglaublich lang.

Zerstörte Häuser, zerrissene Fami­lien

Ich leiste Nothilfe in Homs. Am ersten Tag nach dem Erdbeben war ganz Syrien in Schockstarre. Die Leute fürchten sich unglaublich, zurück in die Häuser zu gehen, vor allem in Aleppo und im türkischen Antakya. In Homs ist jetzt ein bisschen Bewegung. Wir haben eine Not-Küche gestartet für jene, die aus Aleppo nach Homs geflohen sind. Nur wenige Kilometer nördlich von uns kommen die Menschen überhaupt nicht klar mit der Lage. Die Leute, die bei uns ankommen haben, oft noch den Pyjama von Sonntagnacht an, haben nichts, brauchen alles, Kleidung, Nahrung usw. Ich habe eine Familie in einer Notunterkunft besucht, fünf Kinder und den Vater. Die Mutter liegt noch unter den Trümmern. Wenn die Kinder fragen, wann kommt denn die Mama zurück, ist das schon hart. Viele Leute sind weg aus Aleppo, ohne zu wissen, ob ihr Haus eingestürzt ist oder noch bewohnbar. Sie haben sich einfach gefürchtet.“

Gerald Baumgartner SJ

Spenden & helfen

Über das jesuitische Xavier Network organisieren wir mit unseren Partnerorganisationen weltweit Hilfsmaßnahmen in drei Schritten:

  • Nothilfe-Maßnahmen: Versorgung der Betroffenen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Hygieneartikeln
  • Psychologische Angebote für traumatisierte Fami­lien
  • Langfristige Maßnahmen zur dauerhaften Unterbringung und Versorgung Betroffener

Fr Tony O’Riordan, Direktor des Jesuiten-Diensts Syrien: „Ein Land, das bereits seit fast 12 Jahren von Krieg und Sanktionen heimgesucht wird, erlebt jetzt erneut Zerstörung, Verlust und Leid. Für die zahlreichen Bürgerkriegsflüchtlinge im eigenen Land und in der Türkei ist das Trauma doppelt so groß.“

Herzlichen Dank für Ihre Unter­stützung der Arbeit des JRS!

jesuitenweltweit · Liga Bank · IBAN: DE61 7509 0300 0005 1155 82 · BIC: GENO DEF1 M05 · Erdbeben Nothilfe (X33040)

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