– Danke, Ludwig!

Mit 88 Jahren setzt sich Pater Wiedenmann zur Ruhe

Schon vom Flur aus ist ein tiefer Seufzer zu hören. Es folgt ein zweiter und spätestens beim dritten ist klar: Ludwig sitzt am Schreibtisch über einem Projektantrag des Jesuiten-Flücht­lings­dienstes. Vierzig Seiten hochprofessionelles Fachkauderwelsch auf Englisch, Französisch oder Spanisch. Und der Job von P. Ludwig Wiedenmann SJ: all diese komplexen Ausführungen in einen kurzen Absatz zusammenfassen, damit der Beirat über die Förderung entscheiden kann.

„Warum müssen sie immer so viel schreiben?“ Das ist für Pater Wiedenmann bis heute ein Rätsel, denn seine jahrelange Erfahrung ist eindeutig: „Je kürzer ein Antrag, desto präziser ist er!“ Seit 1998 arbeitet er in der Jesuitenmission mit. Und nicht nur in der Projektbearbeitung. Viele Jahre hat er das weltweit-
Magazin wesentlich geprägt. Reiche Erfahrung brachte der promovierte Missionswissenschaftler
aus seiner früheren Arbeit mit: Seit 1961 war er bei der Zeitschrift,,Katholische Missionen", von 1969 bis 1998 als Chefredakteur. Von 1979 bis 1988 war Pater Wiedenmann auch Direktor des Missionswissenschaftlichen Instituts in Aachen.

Als 70-Jähriger ist er nach Nürnberg gekommen und hat weitere 18 Jahre durchgearbeitet – in der für ihn so typischen Bescheidenheit, Freundlichkeit und Ausdauer. „Vielleicht hätte ich vieles nicht so gründlich machen müssen“, grübelt er im Rückblick. Er hat das lebenslange Sitzen am Schreibtisch im Verdacht, zu den Durchblutungsstörungen beigetragen zu haben, die ihn nun ein Bein kosteten. Der Abschied aus Nürnberg und der Umzug in das Pflegeheim in Unterhaching waren schwer – nicht nur für Ludwig, auch für uns.

Er war der ruhende Pol, hatte für jeden Zeit und ein gutes Wort. Danke für die 18 Jahre in der Jesuitenmission!

Ihre Spende hilft

Jetzt online spenden

jesuitenweltweit
X20010 freie Spende

Liga Bank
IBAN:DE61 7509 0300 0005 1155 82
BIC:GENO DEF1 M05