„Be MAGIS“: Ruvimbo Chihwai aus Zimbabwe zieht Resümee ihrer Europa-Reise.

 – MAGIS Zimbabwe in Deutschland

„Die Welt zu einem besseren Ort zu machen“

Ruvimbo Chihwai war eine von zwei Dutzend Besuchern aus Zimbabwe, die sich im Juli in Deutschland auf den Weltjugendtag in Krakau vorbereitet hatten. Einige Wochen später berichtet die Teilnehmerin des jesuitischen MAGIS-Programms von ihren Erfahrungen:

"Vor dem Weltjugendtag in Polen hatte ich zusammen mit unserem MAGIS-Team die Chance, zwei Wochen in Deutschland zu verbringen. Wir hatten eine Plattform, weit weg von unserem Alltag über das Leben nachzudenken und eine Gelegenheit, sich persönlich mit Gott zu verbinden. Die deutschen Jesuiten hatten ein Programm erarbeitet, um den Pilgern zu helfen, ein umfassendes Bild über das Leben zu gewinnen – vor allem über das eigene.

Frankfurt ist eine Stadt von großem historischen und wirtschaftlichen Wert: Für uns war das eine Möglichkeit zu erkennen, wie es andere Nationen hinkriegen – trotz unserer besonderen Herausforderungen zuhause im Zimbabwe. Frankfurt war aber auch eine erste Enttäuschung, nachdem wir entdecken mussten, dass der Glaube schwächer wird, umso kleiner die Probleme sind. Der Katholizismus in Deutschland wird von alten Menschen dominiert. Die Jugendlichen scheinen Glauben „langweilig“ zu finden. Junge Menschen legen keinen Eifer an den Tag, wenn es darum geht, an der Liturgie teilzunehmen. Das Interesse kommt wohl erst, wenn sie alt werden. Dass unsere Nation ein Entwicklungsland ist und wir vor großen Herausforderungen stehen, aber dennoch das große Geschenk eines tiefen Katholizismus und einer in der Kirche aktiven Jugend haben, hinterließ bei mir ein Gefühl der Dankbarkeit.

„Ein anderer Blick auf die Gesellschaft“

In Nürnberg gewannen wir tiefere Einblicke in die Hitler-Zeit. Die Rückschau auf die böse Herrschaft der Nazis war ein Schock für mich. Diese Zeit war sehr grausam für die Juden und ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Staat jemals solchen Hass vergessen könnte. Für ein Land mit diesem historischen Hintergrund würde ich mir wünschen, dass die Fami­lien strenger im Gebet sind, und die Kirche den kommenden Generationen die Bedeutung des Glaubens vermittelt. Dieser Hass, die Wut, das Abschlachten sind menschgemacht, daher sollte den Menschen Nächstenliebe gelehrt werden, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

Deutschland hat mir eine Welt der Chancen gezeigt und eine Welt der Zerstörung, einen anderen Blick auf die Gesellschaft, und wie wir mit Hass umgehen sollten. Eine neue Annährung an das Leben, ein tieferes Verständnis für die Notwendigkeit des Glaubens und des Überprüfens seiner selbst. So viel Leid in der Welt setzt sich fort durch uns Menschen und nach all dem, was ich erfahren durfte, wünscht sich mein Herz nichts mehr, als die Welt zu einem besseren Ort zu machen durch Werke der Barmherzigkeit und eine tiefere Spiritualität – wir würden es MAGIS nennen.

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