JRS Nigeria: Leben verändern

Frauen und Mädchen in Nigeria sind die großen Leidtragenden der Konflikte in ihrem Heimatland. Der Kampf ums Überleben und den Zugang zu grundlegenden Ressourcen bestimmt ihren Alltag. Programme des Jesuiten-Flücht­lings­dienstes (JRS) unterstützen sie gezielt und nachhaltig.

Nigeria

Ort:
Nigeria

Partner:
Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) Nigeria

Zielgruppe:

Der Jesuiten-Flücht­lings­dienst (JRS) unterstützt in vier Bundesstaaten und in der Hauptstadt Abuja Flüchtlinge und Binnenvertriebene, mit einem besonderen Fokus auf Frauen und ihre Fami­lien. In den letzten sieben Jahren gab der JRS so über 150.000 Menschen durch verschiedene Hilfsprogramme und Advocacy-Arbeit neue Perspektiven.

So hilft Ihre Spende:

Nach Eröffnung seines ersten Landesbüros in Abuja 2018 ist der JRS heute in den Bundesstaaten Borno, Adamawa, Zamfara und Taraba an der Seite Vertriebener und der lokalen Gemeinschaften und bietet Zugang zu hochwertiger Bildung, Gesund­heits­ver­sorgung sowie sozioökonomischen und psychosozialen Hilfsangeboten. Die Unter­stützung der weiblichen Bevölkerung trägt nicht nur zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bei, sondern stärkt die ganze Gemeinschaft und fördert Stabilität und Gerechtig­keit.

Frauen und Mädchen leiden am meisten

Nigeria kämpft mit schweren wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Die Kriminalitätsrate ist hoch, die allgemeine Sicherheitslage hat sich in den vergangenen Jahren laufend verschlechtert. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist eine der niedrigsten der Welt. Gleichzeitig verschärfen anhaltende Angriffe der islamistischen Miliz Boko Haram die Krise, während die Regierung mit unzureichenden Maßnahmen auf die Herausforderungen reagiert. Insbesondere leiden Frauen und Mädchen unter Lebensbedingungen, die geprägt sind von wirtschaftlicher Not, eingeschränktem Zugang zu Bildung, sexueller Gewalt und frühen Zwangsheiraten.

Dikwa: Geflüchtete werden Gründerinnen

Im Nordosten Nigerias, den Krisenregionen des Borno State, verschafft der JRS Kindern Zugang zu Bildung und unterstützt Frauen auf ihrem Weg in die wirtschaftliche Selbständigkeit. Tamar Mustapha, Mutter von neun Kindern aus Dikwa, ist Absolventin eines JRS-Programms zur Existenzsicherung: Nach einer Schulung und mit einem Startpaket begann sie, in ihrer Küche die lokale Snack-Spezialität Chin-Chin herzustellen. „Ich kann jetzt für meine Kinder sorgen und sie zur Schule schicken“, sagt sie: „Diese Chance hat meiner Familie Hoffnung und Würde zurück­gegeben.”

Die Projekte in Dikwa wenden sich an Einheimische, aber auch gezielt an Frauen, die nach der Flucht vor Boko Haram in diesen Landesteil geflüchtet sind.

Zamfara: Wasser und Sicherheit

Im ländlichen Zamfara müssen Mädchen beim Wasserholen oft lange, gefährliche Strecken zurück­legen. Hafsat, eine 17-Jährige, die aus Dogon Daji vertrieben wurde, hat dadurch oft die Schule verpasst und war sexuellen Belästigungen ausgesetzt. 

Der Bau eines neuen Brunnens in ihrem Dorf Zango hat ihr Leben entscheidend verändert: „Ich kann es kaum glauben, dass wir sicheres, sauberes Wasser nur wenige Schritte von meinem Haus entfernt haben. Jetzt kann ich regelmäßig zur Schule gehen“, erzählt Hafsat.

Das Projekt schützt somit nicht nur Frauen und Mädchen vor unmittelbarer Bedrohung, sondern gibt ihnen auch Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Hafsat träumt davon, Lehrerin zu werden, und hofft, dass ähnliche Maßnahmen auch umliegende Gemeinschaften erreichen werden.

Adamawa: Joys Rückkehr in die Schule

Joy Ishaya, 9, musste die Schule abbrechen, da die Eltern nach ihrer gemeinsamen Flucht in den sichereren Osten Nigerias die Kosten nicht tragen konnten. Lange musste sie zusehen, wie andere Kinder zur Schule gehen, während sie selbst angehalten war, zuhause zu helfen, berichtet sie. 

Das „Accelerated Learning Programme“ (ALP) des JRS ermöglicht ihr als einem von 360 Kindern die schnelle Rückkehr ins formale Bildungssystem.

Im Juli 2024 schloss Joy das ALP-Programm ab und kann jetzt in Malabu eine reguläre Grundschule besuchen, ausgestatten mit Schulmaterialien, einer Uniform und einem vierjährigen Stipendium. Ihr Vater ist überglücklich: „Ich bin zuversichtlich, dass meine Tochter Erfolg haben wird. Der JRS hat uns mit Düngemitteln und Werkzeugen geholfen, unsere Land­wirt­schaft zu verbessern. Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Kinder weiter zu unterstützen.“

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