– Jesuiten-Flüchtlingsdienst

Menschenwürde, Versöhnung – soziale Gerechtigkeit!

Soziale Gerechtig­keit ist tief in der ignatianischen Tradition verwurzelt: Sie steht für die Verteidigung der Menschenwürde, Solidarität mit den Ausgegrenzten und die Transformation ungerechter Strukturen zum Wohle aller.
Zum „Welttag der sozialen Gerechtig­keit“ am 20. Februar teilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des JRS aus aller Welt ihre Gedanken dazu.

Soziale Gerechtig­keit: fairer Zugang zu Ressourcen

Für Kawawa Rashidi, Gender- und Friedensbeauftragte des JRS in Adjumani, Uganda, bedeutet soziale Gerechtig­keit, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft gleichen Zugang zu Chancen und Ressourcen erhalten. „Dafür setzen wir setzen uns ein, indem wir lokale Kapazitäten für Advocacy-Arbeit stärken und Maßnahmen in den Bereichen Bildung, psychische Gesundheit, pastorale Arbeit und Lebensunterhalt integrieren, um wirtschaftliche Stabilität und Selbstständigkeit zu fördern.“

Maria Elena Hernandez, Versöhnungskoordinatorin des JRS für Latein­amerika und die Karibik, betont, wie wichtig es ist, Ungleichheiten zu verringern: „Wir müssen Bedingungen schaffen, die sicherstellen, dass Menschen­rechte geachtet werden – unabhängig von Alter, Geschlecht, Ethnie, sozialer Klasse, Religion, Migrationsstatus oder Bildungsniveau. Latein­amerika ist die Weltregion mit den größten sozialen Ungleichheiten, wo erhebliche Teile der Bevölkerung Schwierig­keiten haben, grundlegende Bedürfnisse zu decken, und wo mehr als 50 Prozent keinen sicheren Zugang zu Bildung, Gesund­heits­ver­sorgung oder Wohnraum haben. Diese strukturelle Gewalt führt letztlich zu direkter Gewalt.“

Soziale Gerechtig­keit heißt Gemeinschaft

„Für mich ist es wichtig, in einer Gemeinschaft zu leben, in der sich jeder zugehörig fühlt. Soziale Gerechtig­keit bedeutet daher, die Würde aller Menschen zu achten, ihre Geschichten zu hören und sie in erster Linie als Menschen zu sehen – nicht nur durch das Prisma ihrer Kämpfe oder Unterschiede. Es geht darum, ungerechte Systeme und Narrative sowohl auf höherer Ebene als auch auf der Graswurzelebene zu hinterfragen, indem Beziehungen aufgebaut werden, die auf Respekt und Vertrauen beruhen“, sagt Mariosa Caruana, Versöhnungskoordinatorin des JRS Malta.

In Malta setzt sich JRS dafür ein, Brücken zwischen Migrantinnen und Migranten und der lokalen Gemeinschaft zu bauen, und schafft Räume für Begegnung, Dialog und gegenseitiges Verständnis. „Es geht darum, Menschen die Möglichkeit zu geben, gesehen, wertgeschätzt und verbunden zu sein – insbesondere jenen, die sich vergessen oder ausgegrenzt fühlen“, erklärt Mariosa.

Soziale Gerechtig­keit: Gleichberechtigung und Versöhnung

An der Grenze zwischen Thailand und Myanmar bedeutet soziale Gerechtig­keit auch, „Menschen dort zu begleiten, wo sie am stärksten bedroht sind“, bestätigt Sr. Maria Pilar Brufal Jaen, JRS-Pastoral- und Begleitungsassistentin in Mae Hong Son, Thailand. Sie erklärt: „Wir schaffen Möglichkeiten für persönliche Entwicklung, familiäre Verantwortung und ein Gefühl der Gemeinschaft. Gemeinsam mit den Menschen verkünden wir die Möglichkeit einer menschlicheren und brüderlicheren Welt und prangern Missstände an. Geflüchtete selbst werden zu Akteurinnen und Akteuren des Wandels, indem sie Solidarität zeigen und sich für den Schutz und die Rechte ihrer Gemeinschaften einsetzen.“

Es ist unerlässlich, Räume für Diskussionen über soziale Themen wie Ungleichheit, Ungerechtigkeit und Gewalt zu schaffen. Niangneih Kim, Versöhnungskoordinatorin des JRS Nordostindien, reflektiert: „Diese Gespräche legen das Fundament für den Aufbau einer gerechten und gleichberechtigten Gemeinschaft, in der der Wert eines jeden Menschen auf seiner Menschlichkeit beruht. Zunächst und vor allem sind wir alle Menschen. So wird der Samen der Gleichheit gesät und der Weg für die Stärkung und Befreiung der Ausgegrenzten geebnet.“

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