Feierliche Enthüllung der Schmíd-Gedenktafel in Luzern. Foto: Christian Ender

 – Sonidos de la Tierra

Weltpremieren und eine lange ersehnte Gedenktafel

Ab 30. Juni gastieren die „Sonidos de la Tierra“ in Deutschland. Der Schweizer Missionsprokurator P. Toni Kurmann SJ blickt auf ereignisreiche Tage zurück und verspricht auch dem deutschen Publikum Spektakuläres. Dazu lädt ein virtuelles Museum ab sofort zum Rundgang durch die Jesuitenreduktionen ein.

Zwei Tage danach ist Pater Toni Kurmann „körperlich erschöpft, aber geistig belebt“: Die Tour der „Sonidos de la Tierra“ durch die Schweiz war ein toller Erfolg. „Es waren intensive Tage“, berichtet er, „so genial wie anstrengend!“. Und vor allem: „Es hat sich gelohnt – die Menschen waren begeistert!“

Begeistert von der Musik des Jugendorchesters um Maestro Luis Szaran, begeistert von den jungen Musikern als Menschen. „Im ersten Part der Konzerte waren sie konzentriert und fokussiert wie die Klosterschüler“, sagt Toni Kurmann. Auf dem Programm standen hier die Werke der grossen Komponisten des lateinamerikanischen „Jesuitenbarocks“ – etwa Domenico Zipolis Suite „Barocco Guaraní“ oder Martín Schmids „Ave María“. Bei einigen Stücken handelt es sich um echte Welturaufführungen: „Vor wenigen Jahren wurden in Bolivien alte Notenblätter gefunden und zu Partituren zusammengefasst“, erklärt er. Federführend war hier neben Luis Szaran der bolivianische Pater und Musikwissenschaftler Piotr Nawrot S.V.D. 
„Im zweiten Teil wird dann die Volksfrömmigkeit der Paraguayos greifbar“, berichtet Toni: Die jungen Musiker intonierten die Misa Guaraní von Abdón und Casimiro Irala, um sich im dritten Teil populären Klängen ihrer Heimat zu widmen: „Und dann geht die Post ab!“ Vor allem der erst 15-jährige Bandoneón-Spieler Juan Sebastián Duarte hat, etwa mit seiner Interpretation der „Malvita“ von Herminio Giménez, die Herzen der Gäste in den Schweizer Kirchen und Sälen im Sturm erobert.

Jesuitenreduktionen.de: ein audiovisuelles Abenteuer, das alle Sinne anspricht

Eine echte Herzenssache ist für die Schweizer Jesuiten auch die feierliche Enthüllung einer Gedenktafel in der Jesuitenkirche Luzern, „auf die wir solange gewartet haben“: Jener Martín Schmid, dessen Name sie ziert, ist nämlich trotz des spanischen Akzentzeichens über dem „í“ ein waschechter Baarer aus dem Kanton Zug. Nach seiner Rückkehr aus den Reduktionen verstarb der Missionar – zugleich begnadeter Musiker und begabter Architekt – 1772 in Luzern.

Jetzt ist Pater Schmid nicht mehr nur Protagonist des berühmten Kinderbuchs „Das Fronleichnamsfest bei den Chiquiten“, sondern, dank Tafel, auch fester Bestandteil der Luzerner Jesuitenkirche. Der Gedenkstein wurde während der Messe in Gegenwart des Nachfahren Thomas Schmid feierlich eingeweiht.

Wer Leben und Kultur in den Jesuitenreduktionen nicht nur in Kirchen und Konzerthäusern bei der „Sonidos“-Tour erleben möchte, kann das jetzt auch zuhause tun: Das virtuelle Museum, ein Projekt der Schweizer und deutschen Jesuitenmissionen, realisiert durch das Medienunternehmen „Trust Your Ears“ ist online und liefert ein audiovisuelles Abenteuer, das die Reduktionen mit allen Sinnen erfahrbar macht. Eine wichtige Rolle nimmt auch die Arbeit von P. Joe Übelmesser SJ, früherer Missionsprokurator in Deutschland und führender Kopf bei der Neuentdeckung und dem Wieder­auf­bau der Reduktionen in Paraguay, ein. Seine Video-Interviews: Zeitzeugnisse für die Ewigkeit! 

Virtuelles Musuem jesuitenreduktionen.org

Tournee-Plan der „Sonidos de la Tierra“ in Deutschland (30.06 – 07.07-2017)

Ihre Spende hilft

Jetzt online spenden

jesuitenweltweit
X20010 freie Spende

Liga Bank
IBAN:DE61 7509 0300 0005 1155 82
BIC:GENO DEF1 M05