Pater Clemens Freyer SJ ist tot. Nach längerer Krankheit verstarb er am Morgen des 9. August friedlich im Kreis seiner Mitbrüder im Richartz House in Harare, wo er die letzten zwei Jahre verbracht hatte. Pater Freyer wurde 82 Jahre alt.
Clemens Freyer wurde am 28. August 1935 in Berlin geboren und wuchs so mitten im Zweiten Weltkrieg auf. Am 25. Mai 1956 trat er in die Gesellschaft Jesu ein und ging, nach seinem Noviziat und dem Studium der Philosophie, 1963 nach England, um dort Theologie zu studieren. Am 28. August 1966 wurde er in der seiner Heimatstadt Berlin zum Priester geweiht.
Beistand für entführte Schüler
1970 brach Pater Freyer nach Afrika auf und wirkte die nächsten fünf Jahre als Lehrer an der St. Albert’s Highschool im damaligen Rhodesien. Als am 5. Juli 1973 fast 300 Schüler und Mitarbeiter entführt wurden, begleitete er sie mit den Kidnappern freiwillig ins Sambesi-Tal.
Im Laufe der Jahre wirkte Pater Freyer in verschiedenen Missionsstationen: Mount Darwin (1976), Chitsungo (1977-78), Alaska (1980-85), Kutama (1986 – 88), Chinhoyi (1989 – 93). Am 15. August 1973 – Mariä Himmelfahrt – legte er seine letzten Gelübde ab. Von 1989 bis 1995 war er Berater des Provinzials, kehrte dann in den Schuldienst zurück, dieses Mal als Kaplan am St. Ignatius College (1994 – 2000). 2001 wurde er Superior in St. Paul’s, 2002 in Chishawasha, wo er bis 2008 blieb. von 2008 bis 2014 lebte und arbeitete er am St. George’s College, zog danach in das Richartz House, wo er bis zu seinem Tod blieb.
In ihrem Nachruf beschreiben ihn die Mitbrüder der Provinz Simbabwe-Mosambik als „freundlichen und großzügigen Mann, immer in Sorge um die Armen und Bedürftigen“. Sein letzter Rundbrief Ende 2017 war geprägt von der Sorge um ein Land in der Krise, aber auch von Freude um Erfolge in der Gefängnisseelsorge und den Neubau einer Kirche in Ruwa vor den Toren Harares.
Pater Freyer wurde am 13. August in Chishawasha beigesetzt. Möge er in Frieden ruhen.
Missionare im Gespräch: Clemens Freyer SJ – ein Film von Dr. Christian Ender