Der einzige katholische Bischof in Kirgistan ist tot. Wie der Vatikan und der Jesuitenorden an diesem Montag bekannt gaben, ist Jesuitenpater Nikolaus Messmer am selben Tag in der Hauptstadt Bischkek im Alter von 61 Jahren kurz vor einem operativen Eingriff gestorben. Der aus einer wolgadeutschen Familie stammende Bischof war seit 2006 Apostolischer Administrator von Kirgistan.
Er trat 1975 der Ordensgemeinschaft der Gesellschaft Jesu bei, legte 1978 die Profess ab und empfing am 28. Mai 1989 die Priesterweihe. Nach seelsorgerischer Tätigkeit in der Pfarrei „Erzengel St. Michael“ in Bischkek, der einzigen katholischen Kirche in der Kirgisischen Republik, war er von 1997 bis 2001 und von 2004 bis 2006 Rektor des Kleinen Seminars in Nowosibirsk, Russland. Von 2001 bis 2004 absolvierte er ein Promotionsstudium in Spiritualität an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.
Ernennung zum Titularerzbischof von Carmeiano
Papst Benedikt XVI. löste am 18. März 2006 die Mission sui juris in Kirgisistan unter Leitung des Jesuiten Aleksandr Kan auf, richtete die Apostolische Administratur Kirgisistan mit Sitz in Bischkek ein, ernannte Nikolaus Messmer am 18. März 2006 zum Titularerzbischof von Carmeiano und bestellte ihn zum ersten Apostolischen Administrator der Apostolischen Administratur Kirgisistan. Die Bischofsweihe spendete ihm am 2. Juni 2006 Kardinalstaatssekretär Angelo Kardinal Sodano; Mitkonsekratoren waren Józef Wesołowski, Apostolischer Nuntius in Kirgisistan, und der Erzbischof von Karaganda Jan Pawel Lenga MIC. Zudem waren Henry Theophilus Howaniec OFM, Bischof von Almaty, Kasachstan, und Athanasius Schneider ORC, Weihbischof im Bistum Karaganda in Kasachstan, anwesend.
Aus der Familie Messmer haben neben Nikolaus zwei weitere Brüder den Weg in den Jesuitenorden gefunden: Otto Messmer SJ wurde am 27. Oktober 2008 in Moskau ermordet. Er war zu diesem Zeitpunkt Oberer des Ordens in Russland. Hieronymus Messmer SJ gehört zur Deutschen Provinz der Jesuiten.