Iqbal Safi (li.) hat es geschafft – zum Stolz seiner Familie.

 – JRS South Asia

Ein Traum wurde wahr

Iqbal Safi (33) ist der erste einheimische Dozent am Technical Institute in Herat / Afghanistan (HTI). Ein Stipendium des Jesuiten-Flücht­lings­dienstes (JRS) ebnete ihm den Weg, der zunächst sehr steinig war...

Ich wurde am 14. Juni 1987 in Herat in Afghanistan geboren. Mein Vater ist mittlerweile sehr alt und arbeitet nicht mehr, meine Mutter ist Hausfrau. Ich bin das dritte von sechs Kindern. Meine älteste Schwester ist verheiratet und lebt mit ihrem Ehemann. Der Rest von uns wohnt zusammen in einem Haus. Mein älterer Bruder hat seine schulische Ausbildung nach der 10. Klasse abgebrochen und arbeitet als Koch in einem Hotel, wo er etwa 400 Dollar im Monat verdient. Meine anderen Geschwister studieren noch.

Keine Option auf ein Studium in der Heimat

Nach Abschluss der 12. Klasse am HTI begann ich, dort selbst Mathematik zu unterrichten. Mit unseren Einkünften konnten mein Bruder und ich unsere Familie unterstützen, aber ich wollte mehr vom Leben. Mein großer Traum war schon immer, weiter zu studieren und einen wissenschaftlichen Abschluss hinzulegen.

Umso größer war meine Freude, als mir Mohammad Neman Karimi, der Direktor des HTI, verriet, dass ich ausgewählt wurde, mit einem Stipendium nach Bagalore in Indien zu gehen und dort am St. Joseph’s College zu studieren. Ich sollte mich weiterbilden, um danach zu Hause mitzuhelfen, die Entwicklung des HTI weiter voranzutreiben. Außerdem gab es einen persönlichen Grund: Ich wollte weiter als Lehrer arbeiten, aber das Bildungsministerium hätte mir den Lehrauftraf entzogen, wenn ich nicht binnen zwei Jahren ein Hochschulstudium in Angriff genommen hätte. Und das war in Afghanistan nicht möglich.

Die eigene Zukunft verbessern – und die der ganzen Gemeinschaft

Ich war aufgeregt, nach Indien zu gehen. Ich war schon immer ein Freund Indiens und wurde schon in Afghanistan sehr von meinen indischen Lehrern inspiriert. Neben meinem Mathe-Studium konnte ich in Bangalore einige weitere Kurse besuchen, die nützlich waren für meine Zukunft, und auch dafür, meinem Land zu dienen und zu helfen, dass immer mehr Afghaninnen und Afghanen Zugang zu Bildung bekommen. Denn an Bildung besteht hier ein riesiger Bedarf; viel zu viele meiner Landsleute sind Analphabeten. 

Letztendlich habe ich es geschafft und meinen Bachelor in Mathematik absolviert. Ich bedanke mich für die Unter­stützung durch den JRS und dafür, dass sich die Organisation um die Bedürfnisse der benachteiligten Menschen in meiner Gemeinschaft kümmert. Ich bin allen Unterstützerinnen und Unterstützern des JRS sehr dankbar, die mir geholfen haben, meinen Traum wahr werden zu lassen.

Iqbal Safi

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    Das ländliche Afghanistan mit einen uralten Traditionen und Lebensweisen ist eine archaische Welt. Der Krieg hat tiefe Wunden in die Seelen der Menschen geschlagen. Mit ihrer Bildungsarbeit haben die Jesuiten in den vergangenen 15 Jahren Vertrauen gewonnen, um der Jugend – vor allem den Mädchen – Türen zu öffnen. Mit Ihrer Hilfe wollen wir diesen Weg weiter unterstützen.

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