Wandel in Waghete

Papua ist der ärmste Landesteil Indonesiens. In einer der abgelegensten Regionen ebnen Jesuiten und freiwillige Lehrkräfte Kindern und Jugendlichen den Weg in eine bessere Zukunft.

X61990 Papua

Ort:
Waghete, Papua, Indonesien

Partner:
Gemeindepfarrer P. Yohanes Adrianto SJ, P. Yohanes Sudrijanta SJ (Jesuit Conference of Asia Pacific)

Zielgruppe:

Papua ist die größte Insel Indonesiens – und die am wenigsten entwickelte. Eine der abgelegensten Regionen ist Waghete. Mangel an Bildungsangeboten macht Entwicklung unmöglich. Die Zahl der Fälle von Teenager-Schwangerschaften, Unterernährung und die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen sind sehr hoch. Analphabetismus ist weit verbreitet.

Vier freiwillige Lehrkräfte aus anderen Landesteilen betreuen in vier Grundschulen und einem Lernzentrum derzeit 250 Grundschulkinder; 22 Jugendliche sind in einem Internat untergebracht, wo sie ihren Mittelschul-Abschluss absolvieren können.

So hilft Ihre Spende:

  • In einem strengen Auswahlprozess rekrutieren die Jesuiten vier freiwillige Lehrkräfte, die sich für mindestens ein Jahr binden.
  • In abgelegenen Grundschulen vermitteln sie vormittags grundlegende Sprach- und Mathefähigkeiten.
  • An den Nachmittagen betreuen sie Kinder und Jugendliche im Lernzentrum. Für Mittelschülerinnen- und schüler umfassen die Lernprogramme Mathe, Englisch und Indonesisch, Computer und Musik, dazu Freizeitangebote und eine Schulspeisung
  • Intensive Begleitung der Jugendlichen im Internat, sowohl intellektuell wie auch hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsentwicklung.
  • Von Deutschland und Österreich aus unterstützen wir die Programme über vier Jahre mit insgesamt 36.000 Euro.

Papua: im Stich gelassen und diskriminiert

Westirian oder Papua ist eine Provinz im östlichen Teil Indonesiens. Am 1. Mai 1963 übergaben die Vereinten Nationen das zuvor von den Niederlanden kontrollierte Gebiet an die indonesische Regierung. Die Probleme wurden seitdem nicht weniger. Ausgebeutet und unterentwickelt Papua ist die ärmste Provinz des Landes. Hier leben ursprünglich Hunderte Stämme mit über 250 unterschiedlichen Sprachen, die sich im Stich gelassen und diskriminiert fühlen. Bewaffnete Konflikte zwischen Gruppierungen, die für die Un­ab­hängig­keit kämpfen, und der indonesischen Armee reißen bis heute nicht ab. Die Papua spüren, dass ihr Gebiet vom indonesischen Staat für Profite ausgebeutet wird, während keine signifikanten Entwicklungen stattfinden.

Lesen, Schreiben, Bohnenbrei

Mit dem Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung versucht die katholische Kirche St. Yohanes Pemandi einen echten Beitrag zu leisten. Der Projektinitiator P. Yohanes Adrianto berichtet: „Jedes Jahr rekrutieren wir vier Freiwillige, die Bildungsprogramme für Kinder auf Grundschul- und Mittelschulniveau durchführen. Obwohl die Programme jeweils nur einmal pro Woche stattfinden, sehen wir, dass sich die Kinder gut in ihren Grundfähigkeiten, dem Lesen und Schreiben, entwickeln. Jede Woche erstellen die Freiwilligen in den Grundschulen abwechslungsreiche Lernprogramme, etwa Lernen mit Bildern, Legosteinen
und auch Filmen. Indem sie interessantes Material für die Kinder vorbereiten, gewährleisten sie den Spaß am Lernen. Da Unterernährung ein ernstes Problem ist in Waghete, erstellen die Freiwilligen auch Ernährungsprogramme für die Grundschulkinder. Alle zwei Wochen bieten wir den Kindern zusätzliche Mahlzeiten an: Milch, grünen Bohnenbrei, gekochtes Ei und Hühnersuppe.“

Tiefgreifender Wandel

Willi ist acht Jahre alt und sollte eigentlich die zweite Klasse der Grundschule besuchen, aber Willi ist nie zur Schule gegangen. Als er begann, mit den Freiwilligen zu lernen, hatte er große Schwierig­keiten, sich zu konzentrieren und konnte sich wenig merken. Er tat sich auch schwer, Puzzles oder Legosteine zusammenzusetzen, selbst wenn es nur einfache Formen waren. Nach einem Jahr Betreuung kam es zu Veränderungen: Willi wurde aufmerksamer und es gelang ihm, sich auf sie Aufgaben zu fokussieren. Mittlerweile kann Willi einfache Texte lesen und auch schreiben: „Ich genieße das Lernen mit den Lehrern, ich kann jetzt lesen und schreiben. Danke.“

Mittelschul-Jugendliche erfahren im Internat eine intensive Begleitung: „Unser Ziel ist, den jungen Menschen dabei zu helfen, moralische Integrität und gute Intelligenz zu entwickeln“, erklärt Pater Adrianto. Dabei spielen die Freiwilligen eine wichtige Rolle. Sie begleiten die Kinder beim Lernen und fördern auch andere Fähigkeiten wie die Pflege von Vieh oder Gartenarbeit.
Nach einem Jahr im Internat beginnen die Schülerinnen und Schüler, Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit zu entwickeln.

Nicht nur die Kinder blühen auf

Jeder und jede Freiwillige hat eigene Verantwortlichkeiten, und alle erfüllen ihre Aufgaben mit Begeisterung. Pater Adrianto: „In monatlichen Reflexionen stellen sie fest, dass nicht nur die Kinder aufblühen, sondern auch sie selbst. Die Freiwilligen spüren, dass sie in Mitgefühl, Aufrichtigkeit und Dankbarkeit wachsen. Einer von ihnen, Marianus berichtet: “Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich Freiwilliger sein und die Kinder begleiten kann. Dass ich von der Gemeinschaft hier akzeptiert wurde, macht mich noch begeisterter, Freiwilliger zu sein."

Start in ein neues Leben

„Durch unsere Bildungsprogramme hoffen wir, all unseren Kinder die gleichen Chancen zu geben, sich zu entwickeln und in eine bessere Zukunft zu starten“, erläutert Yohanes Adrianto SJ. Im Jahr 2023 konnten
sechs Kinder aus dem Internat ihre Ausbildung an einer qualitativ hochwertigen weiterführenden Schule in der Stadt Nabire fortsetzen. „Wir hoffen, dass in Zukunft noch mehr Kinder diese Möglichkeit haben werden.
Wir können all diese Aktivitäten nur dank der Unter­stützung der Spenderinnen und Spender von jesuitenweltweit Deutschland und Österreich durchführen. Sie macht es möglich, Freiwillige zu rekrutieren und ihren Lebensunterhalt in Papua zu gewährleisten – und damit die Hoffnungen der Kinder auf eine bessere Zukunft."

Ihre Spende hilft

Jetzt online spenden

jesuitenweltweit
X20010 freie Spende

Liga Bank
IBAN:DE61 7509 0300 0005 1155 82
BIC:GENO DEF1 M05