– Jesuiten-Flüchtlingsdienst

„Europa muss Leben retten!“

(Berlin, 21.4.2015) Von dem EU-Sondergipfel zum Flüchtlingsdrama im Mittelmeer fordert der Jesuiten-Flücht­lings­dienst schnelle und umfassende Maßnahmen. Europas höchste Priorität muss eine umfassende Seenotrettung sein, die nicht nur schnelle Rettungsmaßnahmen gewährleistet, sondern auch aktiv nach Booten in Seenot Ausschau hält.

Taten statt Betroffenheitsrhetorik
Konkret fordert der Jesuiten-Flücht­lings­dienst die EU-Regierungschefs dazu auf, die Aufnahme­kontingente für Flüchtlinge im Rahmen sogenannter Resettlement-Programme erheblich zu erhöhen, Fami­lienzusammenführungen für diejenigen, die Angehörige in der EU haben, zu ermöglichen und den Visumszwang zeitweilig auszusetzen oder zumindest die Möglichkeit humanitärer Visa einzuführen. Pater Frido Pflüger SJ, Direktor des Jesuiten-Flücht­lings­dienstes Deutschland, sagte in Berlin: „Wer Schleusern das Handwerk legen will, muss sichere Fluchtwege nach Europa schaffen. Politiker müssen jetzt mit der Betroffenheitsrhetorik aufhören und endlich Leben retten.“

Keine kalte Abwehrpolitik
„Auch die Vorschläge im angekündigten 10-Punkte-Plan gehen nicht weit genug. Sie widmen sich wieder einmal ausführlicher der Abwehr und Verteilung von Flüchtlingen als ihrer Rettung“, kritisierte der Jesuit Pflüger weiter. „Europa braucht keine kaltherzige Abwehrpolitik, der jede Veränderung durch hunderte von Toten abgerungen werden muss, sondern eine grundlegende Neuorientierung in der Flüchtlingspolitik.“

Tod im Mittelmeer
Am Wochenende war vor der libyschen Küste ein Flüchtlingsboot gekentert. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR waren rund 700 Menschen an Bord, von denen 28 gerettet werden konnten. Ein Überlebender berichtete von 950 Bootsinsassen, darunter 50 Kinder. Laut der International Organisation for Migration (IOM) sind seit Jahresbeginn im Mittelmeer 1.500 Menschen ertrunken. Zum selben Zeitpunkt im Vorjahr waren es demnach 108. Am Montag gerieten wieder Hunderte Menschen an Bord eines Flüchtlingsschiffs in Seenot.

  • www.jesuiten-fluechtlingsdienst.de
  • www.jrs.net

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