– Weltflüchtlingstag

60 Millionen Menschen auf der Flucht

Elf Millionen Flüchtlinge in Syrien, vier Millionen im Irak, vier Millionen im Kongo, zwei Millionen im Südsudan. Die Zahlen sind erschreckend hoch. Knapp 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung. Hinter dieser Zahl steht das Schicksal ungezählter Frauen, Kinder und Männer, ihre Angst und Verzweiflung, aber auch ihre Hoffnung und Anstrengungen.

Ein wichtiger Förderschwerpunkt 

Im Nahen Osten, in Afrika, Asien und Latein­amerika unterstützen wir die Arbeit des Flücht­lings­dienstes der Jesuiten (JRS). Allein die Flüchtlingsprojekte in Syrien, Irak und den Nachbarländern konnten wir in den vergangenen Jahren dank Ihrer Spenden mit mehr als drei Millionen Euro unterstützen.

Flüchtlinge erfahren Ablehnung und Ausgrenzung

Flüchtlinge auf der ganzen Welt werden zurück­gewiesen und ausgewiesen. Australien schickt Flüchtlinge nach Kambod­scha. Kolumbianische Flüchtlinge werden aus Venezuela ausgewiesen. Kenia hat angedroht, fast eine halbe Million Somalier und andere Flüchtlinge aus dem Land zu werfen. Boote mit asylsuchenden Rohingya werden wieder und wieder von Ländern im asiatischen Pazifik abgewiesen. Tausende Menschen ertrinken beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren. 

Veränderung muss bei uns anfangen

Auch dort, wo Flüchtlinge nicht direkt vertrieben werden, werden sie oft gemieden, eingesperrt oder misshandelt. Ihre bloße Anwesenheit wird kriminalisiert, und oft werden sie von den aufnehmenden Gesellschaften ausgegrenzt. Doch Veränderung muss nicht von Oben nach Unten stattfinden – wir können mit unseren persönlichen Einstellungen anfangen und Flüchtlinge als „Wir“ und Teil des „Uns“ sehen, statt als „Die“.

Migranten sind unsere Brüder und Schwestern

Pater Peter Balleis SJ, Direktor des internationalen Jesuiten-Flücht­lings­dienstes (Jesuit Refugee Service, JRS), sagte aus Anlass des Weltflüchtlingstags in Rom: “Aufnahme und Gastfreundschaft bedeuten nicht nur, Grenzen zu öffnen, sondern auch, unsere Gemeinden zu öffnen. Um unsere Länder zu verändern, müssen wir mit unseren Gemeinden anfangen, und Veränderung in den Gemeinden beginnt bei uns selbst. Wir können Regierungen dazu bewegen, Flüchtlinge willkommen zu heißen, aber wir sollten nicht darauf warten, dass sie sich ändern. Wir können im Kleinen in unserer Umgebung anfangen.“ JRS-Mitarbeiter Anthony Mukui, der aus seiner Heimat Kenia fliehen musste, betont: „Wir müssen erst einmal selbst erkennen und dann andere darauf hinweisen, dass Migranten kein Problem sind, das man lösen müsste. Sie sind unsere Brüder und Schwestern, die unsere Hilfe brauchen und die wir willkommen heißen sollten.“

Viele Bürger sind weiter als die Politik

Pater Frido Pflüger SJ, Direktor des Jesuiten-Flücht­lings­dienstes Deutschland, sagte in Berlin: „Unzählige Willkommensinitiativen und das Engagement von hunderten Gemeinden, die Kirchenasyl gewähren, zeigen: Viele Bürger sind weiter als die Politik.“ Flüchtlinge sind nicht „anders“, und sie sind auch keine „Belastung“, führte der Jesuit weiter aus. „Es sind mehr Menschen auf der Flucht als je zuvor – fast 60 Millionen Menschen. Die allermeisten von ihnen fliehen in Länder, die weitaus ärmer sind als wir. Diejenigen, die es bis Europa schaffen, sollten wir mit offenen Armen aufnehmen.“

Der en.jrs.net/index Flücht­lings­dienst der Jesuiten (Jesuit Refugee Service, JRS) wurde 1980 angesichts der Not vietnamesischer Boat People gegründet und ist heute als internationale Hilfsorganisation in mehr als 50 Ländern tätig. In Deutschland setzt sich der Jesuiten-Flücht­lings­dienst für Abschiebungsgefangene ein, für Flüchtlinge im Kirchenasyl, „Geduldete“ und für Menschen ohne Aufenthaltsstatus („Papierlose“). Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind Seelsorge, Rechtshilfe und politische Fürsprache.

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